Wagner: Ludwigs Liebling in München
Der 125. Todestag Richard Wagners: Ludwig II. war ein großer Bewunderer des Komponisten. Gleich nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1864 berief der 18-jährige König Wagner nach München und bezahlte seine Schulden.
Die beiden hatten große Pläne: Ludwig II. beauftragte den Komponisten Wagner mit der Fertigstellung des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“, das in einem riesigen, eigens auf dem Isarhochufer zu errichtenden Theaterneubau uraufgeführt werden sollte. In der Zwischenzeit studierte der Komponist „Tannhäuser“, „Lohengrin“ und den „Fliegenden Holländer“ als festspielhafte Mustervorstellungen im Nationaltheater ein.
Wagners Münchner Aufenthalt war wegen seiner Verschwendungssucht und der Affäre mit Cosima, der Frau des im treu ergebenen Dirigenten Hans von Bülow, ein permanenter Skandal. Nach Einmischungsversuchen in die bayerische Politik musste der Komponist München 1865 in Richtung Schweiz verlassen. Anders als es ein hartnäckiges Gerücht will, scheiterte der Bau des Festspielhauses nicht am Münchner Bürgertum, sondern an Wagners Hinhalte- Taktik.
1865 wurde „Tristan und Isolde“ im Nationaltheater uraufgeführt, 1868 folgten die „Meistersinger von Nürnberg“. 1869 und 187o ließ Ludwig II. gegen Wagners Willen „Rheingold“ und „Die Walküre“ aus der „Ring“-Tetralogie spielen. „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ inszenierte Wagner selbst 1876 in Bayreuth, das mit der Errichtung des Prinzregententheaters 1901 eine ernsthafte Konkurrenz erhielt. Neben dem Theater steht Münchens Wagner- Denkmal. RBR
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