Völlig falscher Zorn

Rassismus-Vorwürfe gegen den Kölner Tatort „Brandmal“ waren unbegründet
von  Abendzeitung

Rassismus-Vorwürfe gegen den Kölner Tatort „Brandmal“ waren unbegründet

Man sollte vielleicht eine neue Form der Diskussion einführen: Erst die Sendungen anschauen, bevor man über sie urteilt. Dem Tatortkrimi „Brandmal“ aus Köln wurde Rassismus nachgesagt. nd so, wie es einst als typisch deutsch galt, dass sich sofort „die Innungen" beschwerten, wenn sich irgendeine Berufsgruppe auf den Schlips getreten fühlte, so kriegen auch Volksgruppen und Verbandsfunktionäre schnell Diskriminierungs-Ängste und melden Protest an.

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma forderte, den Tatort „Brandmal“ nicht zu senden, weil darin „Stigmata und negative Klischees über die Sinti- und Roma-Minderheit bestätigt werden". Doch wenn auch Verständnis angebracht ist für die Empfindlichkeit der Sinti und Roma, die unter den rassistischen Exzessen des NS-Regimes genug zu leiden hatten, so trifft doch der Zorn der vermeintlich Beleidigten bei diesem Film völlig falsch: Denn er macht ja gerade die Diskriminierung zum Thema, lässt die Kölner Kripo-Kommissare Ballauf & Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär) untereinander die Frage der Zeugen-Vorurteile (und der eigenen Schnellreflexe beim Wort „Zigeuner") mit Argument und Gegenargument auseinander nehmen.

Der Vorwurf der Brandstiftung im Tatort-Krimi „Brandmal“ (Buch: Karl-Hein Käfer, Regie: Maris Pfeiffer, ARD/WDR), der zunächst pauschal den „Zigeunern“ aus dem Heim von nebenan gilt, hat viele Facetten, und die beiden Kölner Kommissare sind ehrlich genug, um eigenes und fremdes Verhalten sorgfältig zu überprüfen.

Ponkie

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