Vier Individualisten finden den Einklang

Sensationell: Das Artemis Quartett mit Schubert und Widmann im Herkulessaal
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Sensationell: Das Artemis Quartett mit Schubert und Widmann im Herkulessaal

Im Scherzo des frühen g-moll-Quartetts gibt es eine Menge Wiederholungen. Die vier lassen sich jedoch bei keiner Routine erwischen: Jedesmal tönen sie die Melodien ein wenig anders ab. Mit einer solchen Fülle der Details mehrt das Artemis-Quartett Schuberts musikalischen Reichtum.

Die in Berlin beheimatete Formation überrascht jedes Mal durch ihre orchestrale Klangfülle und eine moderne, sehr individualistische Idee von Gemeinschaft: Die Streicher verschmelzen nur so weit zu einer Einheit, dass der Klangcharakter der vier Instrumente nicht verloren geht.

Vor Jörg Widmanns Choralquartett erklärte der Cellist mit Beispielen die Klangeffekte und erreichte eine ungewöhnlich aufnahmebereite Konzentration des wissenden Publikums. In Schuberts G-Dur-Quartett begeisterte dann nochmals das kontrolliert spontane Musizieren bei diesem manisch-depressiven Wechselbad aus Lebenswillen, schäumender Begeisterung und tiefer Melancholie. Wieder wurde das Scherzo mit seinen volkstümlichen Wendungen zum Wunder: Vital, aber stets kontrolliert und wie ein Zitat bei Mahler.

Es gibt im Moment viele gute Quartette. Die Berliner aber sind die besten.

Robert Braunmüller

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.