Verbales Nachgrätschen

TV-Großereignis Europameisterschaft: Pünktlich zur Euro schicken ARD und ZDF alte Hasen aber auch Newcomer ins Feld. Das Erste zieht mit Mehmet Scholl sogar ein Ass aus dem Ärmel.
von  Abendzeitung

TV-Großereignis Europameisterschaft: Pünktlich zur Euro schicken ARD und ZDF alte Hasen aber auch Newcomer ins Feld. Das Erste zieht mit Mehmet Scholl sogar ein Ass aus dem Ärmel.

Eines ist sicher: Die Fußball-EM 2008 wird zu einem richtigen Straßenfeger – ob sich die übertragenden Sender nun anstrengen oder nicht. Aber natürlich scheuen ARD und ZDF keinen Aufwand, immerhin haben sie für die Übertragungsrechte an den 31 Spielen – 27 davon werden live gezeigt – rund 115 Millionen Euro hingeblättert.

Außerdem bietet so ein Sportevent auch eine einmalige Chance. Plötzlich schalten nämlich Leute ein, die ARD und ZDF sonst konsequent meiden. „Sport bringt uns junge Zuschauer“, sagt ARD-Programmdirektor Günter Struve. Und dumm ist, wer die nicht pflegt.

Das ZDF hat schon vor zwei Jahren mit Jürgen Klopp einen Experten engagiert, der vor allem das junge Publikum begeistern sollte. Bei der EM gibt’s die „Dreierkette“ mit dem künftigen Dortmunder Bundesliga-Coach Klopp, Ex-Schiedsrichter Urs Meier und Johannes B. Kerner zum letzten Mal. Klopp und Meier werden von Oliver Kahn abgelöst.

Die ARD zieht schon jetzt zur EM ein Ass aus dem Ärmel: Mehmet Scholl, Ex-Profi bei den Bayern, wird mit Reinhold Beckmann beim ersten Spiel des Tages (18 Uhr) ein Duo bilden, das sicher auch Unterhaltungswert besitzt. Scholl: „Ich weiß, woher der Hase weht.“ Netzer und Delling werden dann wie gewohnt die Partien am Hauptabend begleiten.

Neu im ARD-Team ist auch Oliver Pocher. „Ich habe eine Kamera, ich bin akkreditiert und ich hab Zeit – eine tödliche Kombination“, kündigt er an. Er sammelt in Österreich und der Schweiz „bunte Beiträge“ und ist für „Waldis EM-Club“ von Waldemar Hartmann als Stammgast gebucht – mit seiner „Bayern-WG“. Auch beim ZDF gibt’s Fußball-Comedy, die das Publikum schon kennt: „Nachgetreten“ mit Ingolf Lück.

Ein Großaufgebot an Reportern, Kommentatoren, Redakteure, Experten und Technikern setzt das Weltereignis in Szene, allein die ARD ist mit fünf Übertragungsfahrzeugen und 59 Kameras vor Ort. 15 der Spiele überträgt das Erste, darunter auch das Finale am 29. Juni. Kommentieren wird das Tom Bartels. Der 42-Jährige, der nach zehn Jahren Privatfernsehen zur ARD wechselte, ist damit wohl der wichtigste Neuerwerb bei dieser EM. Aber auch Steffen Simon sitzt weiterhin hinter dem Kommentatoren-Mikrofon.

Das ZDF, mit 200 Mitarbeitern vor Ort, zeigt das Eröffnungspiel und die beiden Vorrundenspiele mit deutscher Beteiligung. Die Mainzer setzen auch hier auf etablierte Kräfte: Béla Rethy, Wolf-Dieter Poschmann und Thomas Wark kommentieren. Als Stadion-Moderatoren sind Katrin Müller-Hohenstein, Norbert König und Michael Steinbrecher im Einsatz. Nicht weniger als eine „Neuauflage des Sommermärchens“ verspricht der Mainzer Sender. Die Bregenzer Seebühne mit dem riesigen „Tosca“-Auge aus Puccinis Stück bietet auf jeden Fall schon mal einen beeindruckenden Standort für die Live-Übertragungen.

aka

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