Uraufführung im Volkstheater: Terrorangst vor Kaktus bin Laden

Das zweite Theaterstück der Erfolgsromanautorin Juli Zeh ist im Volkstheater uraufgeführt worden: Im Mix aus Kabarett, Polit-Thriller und Absurdem Theater wird ein terrorverdächtiger Kaktus gefoldert.
von  Abendzeitung

Das zweite Theaterstück der Erfolgsromanautorin Juli Zeh ist im Volkstheater uraufgeführt worden: Im Mix aus Kabarett, Polit-Thriller und Absurdem Theater wird ein terrorverdächtiger Kaktus gefoldert.

„Kaktus“, das zweite Theaterstück der Erfolgsromanautorin Juli Zeh, ist ein verwegener Mix aus Kabarett, Polit-Thriller und Absurdem Theater: GSG-9, BKA und zwei Streifenpolizisten foltern eine terrorverdächtige Kaktee. Regisseurin Bettina Bruinier entdeckt darin auch noch eine grimmige Boulevard-Komödie.

Bevor die Ordnungskräfte der wenig kooperativen Sukkulente Informationen über ein bevorstehendes Bombenattentat auf dem Frankfurter Flughafen entlocken könnten, verstricken sie sich in heillosem Kompetenzgerangel und persönlichen Identitätskrisen, opfern ein paar Segnungen von Zivilisation und Rechtsstaat dem Kampf für globale Sicherheit und werden schließlich selbst von einer Antiterror-Einheit mit dem Namen „21. Jahrhundert“ niedergemetzelt.

„Kaktus“ auf der Kleinen Bühne des Volkstheaters uraufgeführt ist ebenso kurz wie kurzweilig, aber kein großer Dramentext und keine epochemachende Inszenierung - immerhin aber ein angemessen pamphletisches Menetekel für die bundesrepublikanische Wertegemeinschaft, die ihrer Werte nicht sicher ist.

Mathias Hejny

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