"Unplugged" auf Schwedisch: Die volle Dröhnung Mando Diao
Der Begriff „unplugged” darf heute anscheinend von jedem Musiker anders interpretiert werden. Während die alten Haudegen ihre Hits lediglich auf soliden Wandergitarren runterschrubben, nehmen die Schwedenrocker von Mando Diao „unplugged” als Aufforderung zur musikalischen Aufrüstung: Akustik-Gitarren ja, aber zusätzlich E-Gitarren und sogar Keyboard, und dann auch noch ein Streichquartett. Mehr „plugged” geht fast nicht mehr. Trotzdem wurde die Band im gut gefüllten Zenith frenetisch gefeiert.
Denn bei Mando Diao geht es kaum um die Arrangements, sondern um die Songs an sich. Und die sind alle einfach und sympathisch gehalten, überaus melodiös und eingängig, knackig wie Britrock in seinen besten Zeiten. Egal, ob sie nun von Streichern gespielt werden oder auf der Wandergitarre.
Vorne stehen die beiden kongenialen Sänger und Gitarristen Björn Dixgård und Gustaf Norén, die sich abwechselnd nicht nur die Moderation, sondern auch die Songs zuschieben. Und natürlich auch Hits wie „Dance With Somebody”, „Gloria”, „All My Senses” und die neue Single „Down In The Past” aus dem aktuellen Album „MTV Unplugged – Above And Beyond”. Und die Fans singen sie schon brav mit, Zeile für Zeile.
Und trotz des einen oder anderen akustischen Defizits werden Musiker und Fans sehr schnell eins und können das genießen, was man allgemein einen „Abheber” nennt. Ein großes Konzert.
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