Umjubelte Lichtblicke
Die Bilanz konnte sich sehen lassen. Das Konzert brachte 400 000 Euro in die Kassen der Stiftung Lichtblick Hasenbergl. Münchens Kultur-Schickeria in der nahezu ausverkauften Philharmonie hatte somit allen Grund, die eigene Spendenbereitschaft mit Ovationen zu feiern.
Geklatscht wurde oft: Vor dem Konzert, wenn es galt, einen Ministerpräsidenten oder einen Kardinal zu begrüßen, während des Konzerts nach jedem einzelnen Satz der zweiten Symphonie von Brahms und am Ende nach Anne Sophie Mutters Gala-Auftritt ohnehin.
Dirigent Mariss Jansons, die BR-Symphoniker und die Weltklasse-Geigerin im knallroten, schulterfreien Abendkleid zeigten sich trotz des Verzichts auf Gage großzügig. Als Zugabe erklang Dvoráks F-Dur-Romanze, über die der unvergessene Karl Schumann einmal schrieb, sie sei „bis heute ein bevorzugtes Bravourstück des süßen Tones, der schmachtenden Akzente und des einschmeichelnden Legato”.
Die weich und lyrisch musizierte D-Dur-Symphonie von Brahms brachte zudem erneut die Erkenntnis, dass manche Werke der Romantik in der arg gescholtenen Philharmonie besser aufgehoben sind als im Herkulessaal. Und Anne Sophie Mutters musikalischer Einsatz für Dvorák bestätigte, was manche Fans schon lange wissen: Dass nämlich dessen Violinkonzert, früher oft gespielt, ein wenig zu Unrecht in der Versenkung verschwunden ist.
Die Stiftung Lichtblick Hasenbergl ist eine Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge. Sie hilft bedürftigen Kindern im Münchner Norden, das Leben eigenverantwortlich in den Griff zu bekommen.
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