Überwiegend leiwand: „Osterreich - Ein Warietee“

Orthografisch erscheint das 23. Kabarettprogramm von Lukas Resetarits bedenklich, aber ansonsten ist „Osterreich - Ein Warietee“ überwiegend leiwand.
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Orthografisch erscheint das 23. Kabarettprogramm von Lukas Resetarits bedenklich, aber ansonsten ist „Osterreich - Ein Warietee“ überwiegend leiwand.

Auf die Umlautstriche hat der Wiener gerne verzichtet, denn sie sind Wachstumsbremsen. Das O oben ohne ist „cooler und globaler“, plaudert Resetarits im Lustspielhaus, was man an der Tankstellenkette OMV ablesen könne: „Kaum sind die Stricherl weg, und schon an Weltkonzern“. Der Rest der Alpenrepublik scheint für das O allerdings noch nicht reif zu sein: Der 62-jährige Kabarettist und Schauspieler („Kottan ermittelt“) beschreibt Österreich als ein antiquiertes Prater-Varieté aus seiner Kindheit.

Statt der angekündigten „Weltsensationen“ wie Dame mit Bart oder Feuerschlucker tummeln sich dort Freaks wie Fiona Grasser, die Millionenerbin des Kristall-Imperiums Swarovski, die Opfern der Krise das Rezept für „Zuppa Proleta“ aus Wurstpellen verrät. Bei anderen Wegen aus der Krise zeigt sich der sonst so angrifflustige Lukas Resetarits fast warmherzig: Arbeitslose als lebende Zäune, die Hand in Hand die undurchdringlichen Thujenhecken ersetzen und mit Hausbewohnern wie Eindringlingen verbindlich kommunizieren, oder menschliche Warteschleifen, die genervte Kunden mit Witzen, Rätseln und gemeinsamem Singen besänftigen und durch ihre völlige Inkompetenz anrühren.

Mathias Hejny

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