„Überhaupt keine Bedenken“

Der neue „Stern TV“-Moderator Steffen Hallaschka ist ein Optimist und glaubt, dass er Günther Jauch ersetzen kann
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Der neue „Stern TV“-Moderator Steffen Hallaschka ist ein Optimist und glaubt, dass er Günther Jauch ersetzen kann

Nach über 20 Jahren und mehr als 950 Ausgaben hatte sich Günther Jauch letzten Mittwoch als Moderator des RTL-Magazins „Stern TV“ verabschiedet. Sein Nachfolger ist ab dem 12. Januar (22.15 Uhr) der 39-jährige Steffen Hallaschka, der zuvor das Verbrauchermagazin „Markt“ im NDR und die ARD-Sendung „Ratgeber Technik“ moderiert hatte.

AZ: Herr Hallaschka, Larry King war stolz darauf, sich 50 Jahre lang nicht auf seine Talk-Sendung vorbereitet zu haben. Günther Jauch kokettiert bisweilen mit angeblicher Ahnungslosigkeit. Was ist denn Ihr Stil?

STEFFEN HALLASCHKA: Ein Moderator sollte gut vorbereitet sein. Das ist er schon allein den Gästen schuldig. Die Strategie, sich dann die Brille des Zuschauers aufzusetzen und vorgeblich naiv zu fragen, ist allerdings nicht immer die schlechteste.

Haben Sie eigentlich lange überlegen müssen, als das Angebot kam?

Nein, keine Zehntelsekunde. Ich hatte auch seltsamerweise überhaupt keine Bedenken, Nachfolger eines so namhaften Moderators zu werden. Ich sehe es als eine sportliche Herausforderung, ich bin schon immer Optimist gewesen.

Wie lange läuft Ihr Vertrag?

Es ist eine sehr langfristige Angelegenheit, Jauch hat 21 Jahre vorgelegt, und wenn ich die auch mal erreiche, soll es mir recht sein. Aber ernsthaft: Ich habe mir letztens wieder alte Sendungen angeschaut, da wurde mir wieder bewusst, wie präsent die Sendung schon in meiner Jugend war: Zum Beispiel die Frotzeleien bei der Übergabe von Jauch zu Gottschalk und seiner „Late Night Show", das ist ja Fernsehgeschichte.

Sie haben bei der Deutschen Welle, beim HR, WDR, RBB und beim NDR gearbeitet. Und müssen jetzt zu RTL gehen, um entdeckt zu werden und später eine große Talksendung in der ARD übernehmen zu können?

Ich verstehe Ihr Gedankenspiel, aber man tut der ARD unrecht, wenn man behauptet, sie könne keine Talente hervorbringen. Jauch, Gottschalk, Kerner, Beckmann kommen ursprünglich alle aus der ARD. Und dass in einem so stark untergliederten System, mit vielen Küchen und vielen Köchen, manches etwas langsamer geht als bei den Privaten, ist ja fast selbstverständlich.

Bestimmen Sie bei „Stern TV" die Themen mit?

Ich darf mich auf eine große und erfahrene Mannschaft von Redakteuren freuen und werde ein Moderator sein, der sich auch bei der Vorbereitung der Sendung einmischt. Das ist auch von beiden Seiten so gewollt.

Sie haben europäische Ethnologie studiert...

... und das Studium auch tatsächlich nach 24 Semestern abgeschlossen mit einer Arbeit über die Inszenierung von Wirklichkeit im Reality-TV.

Wer hat es eigentlich schwerer? Sie als Nachfolger von Jauch, oder Jauch, als Mann, der Anne Will den Platz weggenommen hat und nun den Polit-Talk mindestens neu erfinden muss?

Ich vermute mal, Günther Jauch wird es da ähnlich gehen wie mir: Ich jedenfalls freue mich auf die neue, spannende Aufgabe. Und es liegt mir fern, über Schwierigkeiten zu jammern. Es gehört schlicht zu unserer Jobbeschreibung, mit großen Erwartungen und Gegenwind umgehen zu können.

Volker Isfort

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