Tom Cruise eifert in "Mission: Impossible - Phantom Protokoll" James Bond nach

Spannend, raffiniert, spektakulär: „Mission: Impossible 4” ist ein Actionfilm alter Schule
von  Florian Koch

Spannend, raffiniert, spektakulär: „Mission: Impossible - Phantom Protokoll” ist ein Actionfilm alter Schule

Seine Spezialhandschuhe saugen sich an der blitzblanken Glasfassade des Burj-Khalifa-Wolkenkratzers fest. Meter für Meter krabbelt Ethan Hunt (Tom Cruise) nach oben, das Ziel fest im Visier. Der Wind pfeift, die Frisur sitzt längst nicht mehr, der Schweiß tropft. Und dann passiert es. Ein Warnsignal seines Handschuhs leuchtet rot auf, das Energielevel sinkt auf Null. Jetzt hängt Hunt nur noch am seidenen, zweiten Handschuh.

Wie sich der Geheimagent mit den übermenschlichen Kräften jetzt noch aus der verfahrenen Situation befreit, das ist nichts für Kinogänger mit Höhenangst.
„Mission: Impossible – Phantom Protokoll” hat alle Ingredienzien eines guten „Bond”-Films – was man vom „Original” zuletzt nicht behaupten konnte: Die Stunts sind spektakulär, die Drehorte ausgefallen, die Frauen apart und die Witze gut getimt.

Gleich zu Beginn zeigt Realfilm-Newcomer Brad Bird, was er doch für ein gutes Händchen für eine ausgefeilte Action-Choreographie besitzt. Fast wortlos inszeniert er den Ausbruch von Hunt aus einem russischen Gefängnis, zu dem Sound von Dean Martin tanzt sich der kompromisslose Killer durch die unbeholfenen Prügelattacken der Mithäftlinge. Die eleganten Schnitte sind präzise mit der Musik abgestimmt und Cruise offenbart, dass er auch noch mit 49-Jahren bemerkenswert durchtrainiert ist. Ansonsten wagt der Star aber keine Experimente. Mit bierernster Miene kloppt, verkleidet und schießt sich Cruise durch seine neueste Mission, Selbstironie Fehlanzeige. Aber dafür ist Simon Pegg da, der britische Komiker gibt als Benji den Q, und treibt mit seinen technischen Spielereien das ganze Team in den Wahnsinn.

Diesmal müssen Hunt, Benji, der undurchsichtige Brandt (Jeremy Renner) und die Amazone Jane (Paula Patton) den stereotypen Superterroristen Hendricks (Michael Nyqvist) kaltstellen, der einen Nuklearkonflikt anzetteln will. Im Mittelpunkt seiner Mission Possible: Russland und die USA. Und hier schließt sich wieder der Kreis zu den guten bösen Kalter-Kriegs-Bond-Filmen.

Kino: Cadillac, Cinema (OV), Cinemaxx, Mathäser, Münchner Freiheit, Lichtspiele (OV), Neues Gabriel, Royal
R: Brad Bird (USA, 133 Min.)

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