Tollkühn und unter Druck
„Die große Show der Naturwunder“ wird neu aufgelegt: Die Moderatoren der bunten Infotainment-Sendung gehen im Selbstversuch sogar ins Tiefen-Experiment mit Seehunden
Die Resonanz ist gut, aber nicht umwerfend, mit viereinhalb Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 16 Prozent. Doch wer Unterhaltsames mit dem Wissenswerten mischt, der hat bei den Öffentlich-Rechtlichen einen Stein im Brett. So muss es nicht wundern, wenn „Die große Show der Naturwunder“ im Ersten nun wieder in zwei neue Runden geht (die nächste Sendung folgt am 10. September), mitsamt dem Erfolgsduo Frank Elstner und Ranga Yogeshwar: Der eine macht den Wissenden, der andere kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Gab man sich früher noch forciert monothematisch, so kommt die physikalisch-biologische Infotainmentshow nun eher als bunter Fleckerlteppich daher. Was Wunder – das Thema Darwin und das „Survival of the Fittest“ wurde bereits 2007 durchgespielt, und das Auto der Zukunft hatte schon 2008 Hochkonjunktur.
Diesmal sind die Unterschiede zwischen Mann und Frau in Sachen „Multitasking“ an der Reihe. Es geht darum, ob und wie Mann und Frau mehrere Aufgaben gleichzeitig lösen können. Wenn wir unsere TV-Oberlehrer richtig einschätzen, dann werden sie sicherlich die Gefahren der simultanen Informationsverarbeitung nicht verhehlen.
Kann der Mensch auf der Fontäne eines Geysirs reiten?
Darwin lässt noch mal grüßen, wenn ein naher Menschenverwandter, der Schimpanse Sina nämlich, sein „außergewöhnliches Zahlengedächtnis“ unter Beweis stellen wird. Über allem aber steht die wichtige Frage, ob ein Mensch „auf der Fontäne eines Geysirs“ reiten kann. Das wollte man schon immer wissen. Ob es die Showkandidaten Guido Cantz, Horst Lichter, Andrea Sawatzki und Barbara Wussow richtig erraten?
Schließlich aber lässt sich Ranga Yogeshwar wieder im Selbstversuch auf tollkühne Experimente ein. Diesmal versucht er, sich mit den in großer Tiefe umherschwimmenden Seehunden zu identifizieren und sperrt sich zu diesem Zweck in einer Druckkammer ein. Das Ergebnis ist laut SWR „einer der beeindruckendsten und unterhaltsamsten Selbstversuche, die in der Show je zu sehen waren“. Stimmt – als sich Wigald Boning und Barbara Eligmann vor einigen Monaten in einer solchen Kammer einschließen ließen, kam es zu ungemein lustigen Veränderungen der Stimmlage.
Wilfried Geldner
Das Erste, heute, 20.15 Uhr