Tipps für Männer: So klappt flirten im Internet

Die Autorin Angelika Wetzel hat über das verstörende Flirt-Verhalten mancher Männer im Netz ein Buch geschrieben. Hier gibt sie Tipps.
Florian Zick |
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Die  Autorin: Angelika Wetzel alias Lilly W.
privat 2 Die Autorin: Angelika Wetzel alias Lilly W.
Das Buch: "Männliches Flirtverhalten in der Online- Dating-Welt"
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München - Das Internet ist die Kupplerin des 21. Jahrhunderts. Doch was zieht auf Dating-Portalen: dicke Autos, stramme Muckis? Die Autorin Angelika Wetzel hat sich ein paar Gedanken dazu gemacht. Worauf sollte das (vermeintlich) starke Geschlecht achten, um bei Frauen tatsächlich landen zu können?

AZ: Frau Wetzel, wir haben Sie gegoogelt. Sie haben echt tolle Augen.
Angelika Wetzel: Vielen Dank für das Kompliment.

In Ihrem neuen Buch schreiben Sie, dass uns Männern beim Flirten nichts Vernünftiges einfällt. Da dachten wir, wir steigen mal mit einem Klassiker ein.
Und so etwas kommt an. Nur leider ist es heutzutage so, dass die Klassiker am Aussterben sind, auch was das Flirten betrifft.

Klingt, als hätten Sie da schon so manches Traumatisches erlebt.
Als traumatisch würde ich es nicht unbedingt bezeichnen. Aber wenn gleich zu Beginn eines Gesprächs Sätze wie „geile Hose, macht sich sicher sehr gut vor meinem Bett“ oder „Schau mir in die Augen Kleine, ich bin Mr Boombastic und machs dir fantastic“ kommen, vergeht mir, wie wohl den meisten Frauen, doch schlagartig die Lust aufs Weiterflirten.

Möchtegern-Alphamännchen und Über-Softies

Sie schreiben von Möchtegern-Alphamännchen und Über-Softies mit Extra-Weichspülung. Ist die Lage wirklich so schlimm?
Leider ja. Die überwiegende Anzahl der Männer fällt in eine der beiden Kategorien. Die einen halten sich für ein Alphamännchen par excellence und haben ein dementsprechendes Selbstbewusstsein und Ego. In deren Welt hat man als Frau nur eine Aufgabe, nämlich sie anzuhimmeln und immer zu bestätigen, wie toll sie doch sind. Wird Frau des Anhimmelns müde, zieht das Möchtegern-Alphamännchen weiter. Das sind übrigens auch meist die Exemplare, welche denken, alles zu können – und dann meist schon daran scheitern, einen Nagel in die Wand zu bekommen.

Und der Über-Softie mit Extra-Weichspülung?
Der ist ein anderes Extrem. Meist fällt dieser Männertyp durch seine Verniedlichungssprache auf und dadurch, dass er sich im Alltag nicht durchsetzen kann. Er hat für alles und jeden Verständnis und würde lieber mit Federn werfen als seine eigene Meinung zu sagen. So positiv es auch sein mag, kein Macho zu sein: Einem Über-Softie fehlt einfach oft der richtige Kick Männlichkeit.

Was wäre Ihnen dann recht?
Die Mischung ist es, was wir Frauen suchen. Eine Art Perwoll-Macho oder gestärkter Softie.

Ist im Netz wahrscheinlich schwer zu finden, diese Mischung.
Nicht nur online, auch im Real Life gleichen solche Exemplare einem sehr seltenen Pokémon. Aber sie sind’s wert danach zu suchen, ganz gleich ob online oder anderswo.

Sie selbst haben also auch noch nicht gefunden?
Doch, ich habe meinen Perwoll-Macho gefunden – und das sogar online.

Freier Oberkörper ohne Kopf - das männliche Duckface

Wir dachten schon, Sie hätten Ihr Buch unter dem Kürzel Lilly W. veröffentlicht, weil Sie sonst für die Männerwelt verbrannt wären?
Nein, definitiv nicht. Das Buch entstand aus einer spontanen Laune, als ich mich mal wieder über diverse Online-Profile der Männerwelt aufgeregt habe. Und irgendwie passte Lilly W. dazu.

Gibt es denn ein Pendant zum Duckface, ein männliches Profilbild, das sie nicht mehr sehen können?
Das gibt es tatsächlich: freier Oberkörper mit abgeschnittenem Kopf. Diese Art Fotos sind ebenso nervig wie groß an der Zahl. Woher soll Frau denn wissen, ob das wirklich der Mann ist, dem das Profil gehört? Und abgesehen davon macht es doch viel mehr Spaß, den Körper irgendwann mal selbst zu erkunden, als ihn gleich zu Beginn auf dem Präsentierteller serviert zu bekommen.

Wie sollten sich Männer dann präsentieren?
Ein simples „Hallo, wie geht’s“, ein nettes Kompliment oder ein witziger, nicht anzüglicher Satz, schon ist das Eis gebrochen. Der Rest ergibt sich dann ganz entspannt von selbst. Wichtig bei der Online-Kommunikation ist es, sich in ganzen Sätzen zu artikulieren. Das gilt für Männer ebenso wie für die holde Weiblichkeit. Immer nur ein „Ja.“, „Okay“, „und du so?“ ist einfach zu wenig. Da wird die Unterhaltung anstrengend oder noch schlimmer, das Gegenüber verliert das Interesse.


Lilly W., Männliches Flirtverhalten in der Online- Dating-Welt, Books on Demand,ISBN: 3739228970

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