Tiere sind zwar nicht die besseren Menschen, aber sie helfen

„Wir kaufen einen Zoo”: nette Unterhaltung für Familien ohne Risiko
Adrian Prechtel |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

„Wir kaufen einen Zoo”: nette Unterhaltung für Familien ohne Risiko

Eigentlich steht am Anfang eine Krisensituation: Die Frau ist gerade gestorben, jetzt fliegt der verstörte, sensible Sohn von der Schule. Und der Mann muss – selbst tief getroffen – seinem Leben in neuer Verantwortung eine Wende geben: Er kündigt seinen gut dotierten Krisenreporter-Job.

George Clooney hat gerade mit „The Descendants” eine wunderbare Tragikomödie zum Thema Abschiednehmen, Loslassen und möglichem Neuanfang geliefert. In „Wir kaufen einen Zoo” müsste Matt Damon Ähnliches durchmachen. Aber Regisseur Cameron Crowe („Jerry Maguire”, „Almost Famous”, „Vanilla Sky”) hat reine Familien-Unterhaltung mit viel Sentimentalmusik abliefern müssen.
So ist jede Härte wattiert – auch gegenüber der „wahren Geschichte” von Benjamin Mee, einem Mann, dessen Frau grausam stirbt, der in der englischen Provinz einen Privatzoo kaufte und rettete und so seinem Leben und dem seiner Kinder neuen Sinn gab.

In der kalifornischen Version erleben wir das Sterben der Frau nicht mehr (nur ein Tiger muss mal eingeschläfert werden). Und am Ende ist Matt Damon wieder frei für eine neue Liebe. Auch sein Sohn öffnet sich für eine Freundschaft mit einem Mädchen. Die Botschaften sind klar: Landluft macht frei! Körperliche Arbeit ist ehrlicher als ein Reporter-Job. Es gibt flammende Duchhaltereden zum Thema: Lass’ dich nicht unterkriegen!

Auch die Rollen sind eindimensional: vom bösen Kontrollspießer von der Aufsichtsbehörde bis zur zupackenden Tierpflegerin. Selbst die gestorbene Ehefrau hatte treu und heimlich finanziell für alle vorgesorgt. Bei all diesen Sentimentalitäten sind angenehmerweise wenigstens die Tiere nicht alle kuscheltier-verniedlicht. Und Matt Damon kommt als Schauspieler mit vielen emotionalen Facetten aus dieser Kitsch-Hölle heldenhaft unbeschadet heraus.

Kino: Mathäser
R: Cameron Crowe (USA, 124Min.)

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.