Thielemann-Konzert im Gasteig

Christian Thielemann: Ein Strauss-Meisterwerk im Gasteig
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Christian Thielemann: Ein Strauss-Meisterwerk im Gasteig

Manche Abonnenten frönen der Unsitte, nach dem letzten Ton des Konzerts schlagartig den Gasteig zu verlassen. Beifall klatschen sollen die anderen. Wer diesmal flüchtete, versäumte den Nachtisch. Die Münchner Philharmoniker hatten nach der „Alpensymphonie“ so richtig Lust bekommen. Und weil sie unter Christian Thielemann mit ihrem Strauss-Abend in der nächsten Woche im Wiener Musikverein gastieren, probten sie gleich noch die Zugabe, die Mondscheinmusik aus der Oper „Capriccio“. Auch sie gelang hinreißend.

Kein Wunder; für den Berliner Dirigenten ist ein Konzert ausschließlich mit Werken des Münchner Komponisten längst ein Heimspiel. Die „Alpensymphonie“, eher plakativ als gehaltvoll, verwandelte sich unter Thielemanns behutsamer Regie zu einem Meisterwerk. Man hörte eine Unmenge an Details, die ansonsten zumeist einer schwungvoll theatralischen Brillanz geopfert werden. Die Philharmoniker legten sich mächtig ins Zeug. Vielleicht sollten sie aber doch einmal überlegen, bei derart ausufernden Werken die Bläser nicht erhöht zu postieren, sondern auf die gleiche Ebene wie die Streicher zu setzen, um den Klang wenigstens einigermaßen in Balance zu halten.

Kleine Einwände gegen das von Marie-Louise Modersohn souverän und mit wunderbar weicher Tongebung gespielte Oboenkonzert. Das Spätwerk des 81jährigen Komponisten ist von melancholischer Abschiedsstimmung geprägt. Aber man muss davor nicht ständig in die Knie gehen und die Pointen in Watte packen. Da hatte wohl weniger die Solistin als der Dirigent das Sagen gehabt. Volker Boser

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