Teufelspakt für den Erfolg

»All About Marilyn«: Eckhart Schmidts Dokumentarfilm spürt der unsterblichen Hollywood-Legende nach
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»All About Marilyn«: Eckhart Schmidts Dokumentarfilm spürt der unsterblichen Hollywood-Legende nach

Legenden brauchen Geheimnisse. Bei Norma Jean Baker ist es der rätselhafte Tod mit 36 Jahren in der Nacht von 4. auf 5. August 1962 – und das ungeheure innere Leuchten einer Frau, die, egal wo sie auftrat, alles überstrahlte. „Aber es ist ein Paradox“, sagt der Münchner Filmemacher Eckhart Schmidt: „Marilyn Monroe war eine Sexbombe, die als Ikone so über dem Sex stand, dass sie fast schon wieder asexuell war. Dazu passt auch, dass sie bis auf die letzte Zeit keinen Orgasmus hatte. Das sexuelle Image fand im Bett keine Entsprechung.“
Jahrelang hat Eckhart Schmidt sein Marilyn-Monroe-Projekt verfolgt. Herausgekommen sind drei Filme von 90, 60 und 30 Minuten Länge.
Aber was ist neu in einer Geschichte, die schon tausendmal erzählt wurde? „Mein Motto heißt: Marilyn aus erster Hand! Also gibt es in meinen Filmen kein Rumtheoretisieren, sondern nur Originalaufnahmen und Originaltöne von Leuten, die sie kannten.“ Einer der interessantesten Zeitzeugen war John Miner. Lange versuchte Schmidt herauszufinden, ob der Staatsanwalt, der nach Marilyns Tod bei der Autopsie dabei war, überhaupt noch lebte. „Keiner wusste was“, erzählt Schmidt: „Aber dann habe ich das Telefonbuch von L.A. aufgeschlagen. Und da habe ich John Miner einfach gefunden. Mit 90 Jahren.“ Im Film kann man hören, wie Miner die Sache sieht: Tod durch 50 Tabletten, aufgenommen durch einen Einlauf, damit Marilyn nicht ohnmächtig wurde, verabreicht durch die dubiose Haushälterin Eunice Murray.
Warum haben alle Zeugen Eckhart Schmidt ihre Geschichten erzählt? „Weil sie Geld bekamen“, sagt Schmidt lakonisch. Zwischen 500 und 1500 Dollar blätterte Schmidt aus eigener Tasche ohne eine Produktionsfirma im Rücken hin. Unter anderen kommen Tony Curtis – vor seinem Schlaganfall – und Jane Russell, die mit der Monroe drehten, zu Wort. Und vor allem: Fotografen. Kein Geld aber hat Douglas Kirkland genommen, ihm waren seine Erlebnisse mit Marilyn heilig. Und er erzählt, wie er die berühmten Nacktfotos unter dem Seidenbettuch gemacht und der Verführung wiederstanden hat.
Nach vielen Zeugen, Freunden und Kollegen ergibt sich ein schlüssiges Bild einer schönen, jungen Frau, die alles tat, um geliebt zu werden – „und für ihren Erfolg“, wie Schmidt erklärt: „Noch vor der Karriere gab es eine Party für die Filmbosse der Fox. Und da traten in einer Privatshow die jungen Schauspielerinnen auf. Die junge Monroe hat dazu ihre beste Freundin, Diana Herbert, verraten und aus der Hauptrolle gekickt. Marilyn hat ihre Seele an den Erfolg verkauft.“ Am Samstag zeigt Eckhart Schmidt seine Marilyn Monroe-Dokumentation „All About Marilyn“ im Arri. Adrian Prechtel
Samstag, 26.1., 13.30 Uhr, Arri Kino, Türkenstraße 89: „All About Marilyn“ (Tel. 38899664). 5 x 2 Karten liegen heute, 18.30 Uhr, in unserer Schalterhalle, Sendlinger Straße 10, zur freien Abholung aus

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