„Talk to go“ oder langweiliger Klatsch
Die WAZ Gruppe testet ein neues Promi-Heft: Das sagen die Zeitungsverkäufer über "Talk to go", das bislang jedenfalls ein Ladenhüter ist.
Es sollte ein Angriff auf die „InTouch“ sein, hieß es in Vertriebskreisen. Laut Zeitungsverkäufer ist „Talk to go“, das neue Klatsch-Blatt der Essener WAZ Gruppe, nur eins: ein Flop. „Kein einziges Heft ging über den Ladentisch. Sie lagen unbeachtet herum und nahmen nur Platz weg“, sagt eine Zeitschriftenverkäuferin am Münchner Hauptbahnhof. Gestern wurden bei ihr und bei den anderen Kollegen am Bahnhof die Hefte wieder abgeholt. Ob in Zukunft nochmal welche geliefert werden glaubt sie nicht.
Drei Wochen lang gab es pro Woche eine Ausgabe der „Talk to go“ im Tabloid-Format, gedruckt auf Zeitungspapier. Rund 100.000 Exemplare wurden in deutschen Ballungsgebieten verteilt. Mit einem Kampfpreis von 90 Cent kostet es gerade mal die Hälfte der „InTouch“. Die Dachzeile „Stars zum Mitnehmen“ scheint zu passen. Beim Durchblättern gibt’s bunte Promi-Bilder – manche leider uralt – und knappe, schnell verdauliche Texte. Konzipiert hat es Sabine Ingwersen, seit gestern Vize-Chefin von „Bild der Frau“ und „Frau von Heute“ bei Konkurrent Springer.
Und wie geht’s mit „Talk to go“ weiter? Paul Binder, Unternehmenssprecher der WAZ Mediengruppe: „Das Ganze war ein Markttest, jetzt wird erst mal ausgewertet.“ Wie es weiter geht, sagt er nicht. Fest steht: Eine Etablierung täte der etwas verstaubten Frauenzeitschriftensparte der WAZ Gruppe gut. Wenn es denn dann gelingt.
Dorina Herbst
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