Sunshine Barry & Die Discowürmer
Das Leben des Wurms Barry ist alles andere als aufregend. Doch dann findet Barry eines Tages eine alte Funk- Schallplatte, und aus dem verträumten Loser wird ein selbstbewusster Tanzwurm.
Als Wurm hat man es nicht leicht. Auch Barry, der leicht verpeilte Regenwurm, steht in der Nahrungskette ganz unten, hat kein Rückgrat und nur ein Strickleiter-Nervensystem. Respekt wird ihm nicht entgegengebracht. Und auch der Job als Sachbearbeiter in einer Kompostfirma ist nicht gerade erfüllend. Also gründet Barry eine Band und strebt in dem sympathischen dänisch-deutschen Animationsfilm „Sunshine Barry und die Discowürmer“ ins Rampenlicht.
Musik kann Wunder bewirken, das ist eine alte Kino- und Lebensweisheit, die auch Regisseur Thomas Borch Nielsen kennt. Barry findet eine Funk-Schallplatte und emanzipiert sich. Aus dem verträumten Loser wird ein selbstbewusster Tanzwurm, der sich nicht mehr alles gefallen lässt und sogar seine große Liebe findet. Etwas zu simpel und vorhersehbar erzählt, bedient sich Nielsen einer Menge Klischees, was seinem Film ein wenig den Zauber nimmt. Darüber lässt sich nicht ganz hinwegsehen, aber zumindest ist der Film in den Details liebenswert und charmant.
Das ulkige Figurenensemble (ein fieser Soulstar-Käfer, ein hübsches Wurmdummchen und eine alte Disco-Queen) wird von Roberto Blanco, Herbert Feuerstein, Hella von Sinnen sowie Sänger Ben in der Titelrolle synchronisiert. Die Animation ist hochwertig, kupfert aber die Vorbilder von Pixar und Dreamworks nicht ab, sondern bewahrt sich einen eigenständigen Charakter (Mathäser).
Andreas Fischer