"Star Wars": Das Fußvolk der Sternenkrieger

Der Kosmos von "Star Wars" bewegt sich seit seiner Initialzündung im Jahr 1977 im Establishment. Denn im Zentrum der bisher neun Kinofilme standen ob Gut (Prinzessin Leia) oder Böse (Darth Vader) stets die Macher, die Entscheider. Ob die Macht auch mit dem Fußvolk war, davon bekamen die Fans zumeist wenig mit. Das änderte sich mit der Serie "The Mandalorian", die nach dem Untergang des Imperiums, sprich fünf Jahre nach "Die Rückkehr der Jedi Ritter", spielt.
Nach dem eher missglückten Abschluss der Skywalker-Saga mit "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" musste ein Neuanfang her. Weniger Effekte-Overkill, mehr Charaktere zum Mitfiebern wünschten sich die Fans. Dem Ansinnen trugen die Macher von "The Mandalorian" Rechnung, Blockbuster-Regisseur Jon Favreau ("Iron Man", "Der König der Löwen") und George-Lucas-Zögling Dave Filoni.
Im Mittelpunkt der zweiten Staffel: Kopfgeldjäger Mando
Zum US-Start der Plattform Disney+ im November 2019 kam ein radikaler Neuanfang auch aus Vermarktungsgründen gerade recht. Und die Idee, "The Mandalorian" mit vielen handgemachten Effekten und realen Schauplätzen im Stile eines Italo-Westerns der Marke Sergio Leone zu inszenieren, zündete sofort, machte die achtteilige erste Staffel gleich zur meistgefragten Streaming-Serie des Jahres.
Im Mittelpunkt der am heutigen Freitag startenden zweiten Staffel steht erneut Mando, ein namenloser Kopfgeldjäger. Schweigsam, grummelnd, rein getrieben von der Gier nach Geld: So präsentiert sich zu Beginn der ersten Staffel dieser an Clint Eastwood angelehnte Kämpfer.
Skurriler Kurzauftritt von Werner Herzog
Im Unterschied zum markanten US-Star versteckt die Figur ihr Gesicht konstant unter einem Metallhelm, als Teil der Mandalorian-Gilde hat sich Mando geschworen, öffentlich nie sein Antlitz zu zeigen. Eine Bürde für die Serie und den Hauptdarsteller Pedro Pascal. Aufgefangen wird diese gewollte Anonymität des Draufgängers durch charismatische Nebenfiguren wie seinen zwielichtigen Auftraggeber Greef Karga (Carl Weathers) oder die taffe Soldatin Cara Dune (Gina Carano).
Dennoch wäre der Erfolg von "The Mandalorian" ohne "Das Kind" alias Baby Yoda kaum denkbar. Dieses - immerhin 50 Jahre alte - Wesen soll Mando in der ersten Staffel erst finden und dann an bösartige Ex-Imperiale (darunter Werner Herzog in einem skurrilen Kurzauftritt) verkaufen.
Geheimniskrämerei vor dem Staffelstart
Wie zu erwarten kann sich auch Mando dem Charme des bestens vermarkteten Weltraum-Kuscheltiers mit den abstehenden Ohren nicht entziehen und muss nun, in der zweiten Staffel, seiner Verantwortung als Ersatzvater gerecht werden.
Wie bei allen "Star Wars"-Filmen wird vor dem Staffelstart die Geheimniskrämerei groß geschrieben, keine "Spoiler" sollen den Spaß an der Serie verderben. Trotz neuer Drehorte und einer erhöhten Dosis an Weltraumschlachten will man dem geerdeten Konzept von Staffel 1 aber auch in der circa 100 Millionen Dollar teuren Fortsetzung treu bleiben, wenn Mando Baby Yoda vor Häschern wie Moff Gideon (Giancarlo Esposito) schützen und ihn zu seiner weit entfernten Familie geleiten will.
Dass die Fans bis zum 18. Dezember am Ball bleiben - jeden Freitag wird eine neue Folge auf die Plattform gestellt - , davon scheinen Favreau und Filoni überzeugt. Denn trotz Corona-Stress befindet sich die dritte Staffel bereits in Produktion, und auch eine vierte Staffel ist schon angedacht.
Die AZ verlost fünf Fanpakete mit je einer Mando-Trinkflasche, einer Tasche, einem Baby-Yoda Pin und einem Notizbuch. Wer gewinnen will, schreibt unter Angabe seiner Adresse bitte bis kommenden Montag (2. November 2020) an: Abendzeitung Digital GmbH & Co KG, Garmischer Straße 35, 81373 München, Kennwort: "Star Wars".