Staffelende von Grey’s Anatomy: Der Tag der großen Entscheidungen
Manchmal wünscht man sich, nicht so abhängig von Serien zu sein: Grey’s Anatomy geht ein halbes Jahr in Pause und lässt die Zuschauer völlig verstört zurück
Es gibt nicht viele Fernseh-Momente, die man richtig zelebrieren muss. Das Staffelende von Grey’s Anatomy gehört für eingefleischte Fans der Arzt-Serie dazu. Pro 7, 20.14 Uhr: In einer Doppelfolge dreht sich am Seattle Grace alles um Entscheidungen: Die krebskranke Izzie Stevens überlegt, ob sie sich operieren lassen soll. George O’Malley beschließt, zur Army in den Irak zu gehen. Meredith Grey will endlich Derek Sheperd heiraten und Cristina Yang bekennt sich zu Owen Hunt.
Dann wird ER eingeliefert, der schwer verletzte Held, der sich vor einen Bus geworfen hat, um eine unbekannte Frau zu retten. Er hat eine Entscheidung getroffen, die ihn das Leben kosten kann, und die Zuschauer die Nerven: Ein paar Sekunden vor Schluss erfahren sie, dass es sich um George O’Malley handelt. Und als ob das nicht genug wäre, erleidet Izzie gleichzeitig einen Anfall.
Sie wollte eigentlich nicht wiederbelebt werden, jetzt versuchen es ihre Kollegen doch. Und der Zuschauer? Hat Herzrasen. Sieht, wie Izzie in einem Ballkleid im Aufzug ist. Die Tür geht auf, draußen steht George in einer Uniform. Wer von beiden wird sterben? Eine Stimme sagt aus dem Off: „Das war die vorerst letzte Folge von Grey’s Anatomy. Weiter geht’s im Frühjahr.“ Einen besseren Cliffhanger hätte es kaum geben können. Aber fair ist das nicht.
Verena Duregger
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