Spaß beim Selbermachen

Ein Festival, das keines sein will: Vor 18 Jahren wurde die Tanzwerkstatt Europa ins Leben gerufen, die inzwischen Kult und immer gut für witzige Überraschungen ist. Am 6. August startet das Vorstellungsprogramm, das nicht bei der Mainstream-Festivalitis mitmischt.
von  Abendzeitung

Ein Festival, das keines sein will: Vor 18 Jahren wurde die Tanzwerkstatt Europa ins Leben gerufen, die inzwischen Kult und immer gut für witzige Überraschungen ist. Am 6. August startet das Vorstellungsprogramm, das nicht bei der Mainstream-Festivalitis mitmischt.

Begleitende Workshops gibt es bei vielen Festivals. Aber mit einer öffentlichen Präsentation der Workshop-Teilnehmer wartet nur die Münchner Tanzwerkstatt Europa auf, die Walter Heun von Joint Adventures zusammen mit dem Kulturreferat vor 18 Jahren ins Leben gerufen hat. Diese Final Lecture Demonstration (heuer am 16. August) bei freiem Eintritt ist inzwischen Kult und immer gut für witzige Überraschungen. Heun erinnert sich, dass einmal 40 Amateure eine Choreografie der Keersmaeker-Truppe Rosas tanzten.

Denn dieses Festival will eigentlich gar keines sein, sondern, der Name verrät es, eine Tanzwerkstatt. Dass es trotzdem unter den Sommer-Tanzfestivals „als kleiner Bruder“ stets miterwähnt wird, freut Heun natürlich. Und er ist glücklich, wenn er trotz des schmalen Etats – zum Gesamtbudget von 250 000 Euro steuert das Kulturreferat mit 160 000 Euro den Löwenanteil bei – ein Vorstellungsprogramm auf die Beine stellen kann, das nicht bei der Mainstream-Festivalitis mitmischt.

Tanz in Reinkultur

Das Progamm eröffnet diesmal Shooting-Star Simone Aughterlony mit der Performance „The Best And The Worst Of Us“. Tanz in Reinkultur, formal streng und dennoch leicht, präsentiert Cristina Caprioli mit ihrer Duo-Choreografie „Very, very“. Die Italienerin gründete um 1980 mit Jessica Iwanson im München ein Studio am Gärtnerplatz, aus dem später die Iwanson-Schule wurde, und legte damit einen Grundstein der Münchner Tanzszene. Wenig später machte sie in Schweden internationale Karriere .

Ein Tanzkonzert sind Anna Konjetzkys „Concertstudies“, eine Performance der „Act“ des Künstlerinnen-Trios Company. Konzeptionellen Tanz vertreten Alice Chauchat, Frédéric Gies und Isabelle Schad in „The Breast Piece“. Als Höhepunkt tanzen Jonathan Burrows und Matteo Fargion ihre „Trilogy“, die nur ganz selten im Gesamten zu sehen ist.

Im neuen Format Teacher’s Time stellen Oleg Soulimenko, Jeremy Nelson, Norbert Pape, Katja Wachter und Stefan Dreher Arbeiten vor. Sie sowie Inaki Azpillaga, Patricia Bardi, Thomas Hauert, Dieter Heitkamp, HipHop-Star Niako, Chisato Ohno und die Tänzerin-Medizinerin Liane Simmel leiten die Workshops, die erfolgreich jüngeres Publikum heranziehen.

Gabriella Lorenz

Info www.tanzwerkstatt-europa.net, Workshop-Anmeldung www.jointadventures.net, Karten Tel.089/ 54818181

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