Sommer, Strand und Surfrock

Die Band "The Bewitched Hands" schafft es einen Hauch Sommer ins kühle München zu bringen - das Konzert aus der Sicht eines Jugendlichen
Sebastian Wagner |
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Trotz weniger Besucher im Atomic Café schafft es die Newcomer-Band "The Bewitched Hands" einen Hauch Sommer ins kühle München zu bringen.

München The Bewitched Hands, das ist eine sechsköpfige Newcomer-Band, die aus der französischen Kleinstadt Reims stammt. Mit ihrem Debütalbum „Birds & Drums“ von 2010 verschmelzen sie Einflüsse aus klassischem Blues über Surferrock aus den Sechzigern bis hin zu aktuellen Indieklängen zu einem fröhlichen Uptempo-Pop.

Die Band ist dieses Jahr zum ersten Mal in Deutschland und ihr starkes Debütwerk setzt hohe Erwartungen an den Auftritt im Atomic Café. Den Abend eröffnet die Münchner Singer-Songwriterin Theresa Chanson mit einem intimen Set aus emotionalen, melancholischen Songs.

Die etwas nervösen Schülerin zeigt zwar einige Unsauberkeiten an der Gitarre, dennoch berührt ihr sympathischer Auftritt, der leider nur von circa 30 Zuschauern beobachtet wird. Viel mehr Publikum wird es auch bei The Bewitched Hands nicht, was aufgrund des geringen Bekanntheitsgrad der Band kaum überrascht.

Rein optisch wirkt die Band wie ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Doch als die Franzosen anfangen, in ihren harmonielastigen Folksphären zu schweben, sind alle Zweifel sofort weggewischt: Eine komplett unironische Sehnsucht nach Sommer und Strand entfaltet sich auf einmal.

Dabei ist die Musik zugänglich genug, um von Neulingen verstanden zu werden, aber vielschichtig genug, um auch erfahrene Hörer ständig zu überraschen. Schlüssel dazu ist der an The Beach Boys erinnernde mehrstimmige Gesang und das geschickte Arrangement der drei halbakustischen Gitarren.

Für einige Lacher sorgen die fragwürdigen Rockstarposen, mit denen der Leadgitarrist seine bluesigen Soli unterlegt, letztendlich sprechen sie aber für die authentische Leidenschaft, mit denen die gesamte Band ihre Musik inszeniert.

Leider lässt das etwas steife Publikum stets einen gewissen Sicherheitsabstand von der Band und zeigt sich auch sonst nicht besonders euphorisch, was aber wohl in erster Linie an dem für das Atomic Café ungewöhnlich hohen Altersdurchschnitt von etwa 30 Jahren liegen muss.

Mit ihrer abwechslungsreichen und zitierfreudigen Musik macht die Band also sowohl auf CD als auch live alles richtig und es darf gehofft werden, das sich die Band auch Hörerkreise außerhalb Europas erschließen kann.

 

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