Sanfter Klassizismus: Till Fellner im Prinzregententheater

Der Beethoven-Abend von Till Fellner im Prinzregententheater
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Der Beethoven-Abend von Till Fellner im Prinzregententheater

Diese Sonate hat sich gewaschen“, soll der Komponist über sein op. 22 gesagt haben. Leider steht das mit seinen vier Sätzen symphonisch anmutende Werk im Schatten der Großwerke. Es ist eher spielerisch, mozart-nah und hat mit dem gängigen Beethoven-Bild des grimmigem Revolutionär eher wenig gemeinsam.

Für Tastenlöwen ist diese Sonate kaum das Richtige. Bei Till Fellner, einem der Stillen im Lande des Klaviers, war sie in besten Händen. Der Österreicher verfügt über einen warmen und runden Klavierton. Er scheidet behutsam zwischen Haupt- und Nebenstimmen, regelt bei den Seitenthemen das Tempo behutsam herunter und bleibt als Interpret diskret.

Auch bei den übrigen Werken ließ Fellner die Musik für sich sprechen. Problematisch wurde sein sanfter Klassizismus höchsten beim neutral bleibenden Anfang der „Pathétique“. Am meisten liegt ihm der hintergründige Humor der Sonaten op. 14. Da erinnert der Schützling Alfred Brendels an seinen Meister. Für den überraschenden Schluss der Variationen der zweiten Sonate gab es sogar einen Zwischenapplaus. Damit war die Begeisterung des mäßig besuchten Prinzregententheaters für Fellner schon verpufft. Das ist eigentlich schade.

Robert Braunmüller

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