Rudolf Buchbinder im Prinzregenten- theater

Er ist ein hinreißender Pianist. Ob Gershwin oder Brahms, Mozart oder Beethoven – kein Meister bereitet ihm Probleme. Technisch und musikalisch hat der von der kundigen Münchner Klavier- Gemeinde auch diesmal wieder mit Ovationen verehrte Rudolf Buchbinder niemanden zu fürchten.
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Er ist ein hinreißender Pianist. Ob Gershwin oder Brahms, Mozart oder Beethoven – kein Meister bereitet ihm Probleme. Technisch und musikalisch hat der von der kundigen Münchner Klavier- Gemeinde auch diesmal wieder mit Ovationen verehrte Rudolf Buchbinder niemanden zu fürchten.

Wie der Dirigent Lorin Maazel „kann“ er nahezu alles und führt dies auch gerne vor. Vielleicht ein bisschen zu oft: Die zweite Matinée seines Beethoven- Marathons im Prinzregententheater, so unfehlbar auch das meiste gelang, zeigte vor allem, dass auch ein Ausnahme-Künstler nicht immer in der Lage ist, eine nachschöpferisch gewichtige Interpretation abzuliefern.

Die Wildheit der frühen Sonate Op.2 Nr.2 wurde zwar angemessen eingefangen, der Final-Furor der „Appassionata“ geriet über weite Strecken überwältigend – aber immer wieder hatte man den Eindruck, dass der Pianist lediglich routiniert abruft, was er sich im Laufe seiner Karriere glanzvoll erarbeitet hat. Es fehlte die Neugier des Entdeckens. Die Auseinandersetzung mit den einzelnen Werken hatte längst vorher stattgefunden. Rudolf Buchbinder beschränkte sich darauf, tiefgekühlte Ergebnisse zu servieren. Er stellte nichts in Frage und nahm damit in Kauf, dass manch´ aufregender Moment, ob in den Sonaten Op.14/1 oder Op.90, unfreiwillig harmlos wirkte.

Volker Boser

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