"Ritter Kamembert" in der Komödie im Bayerischen Hof
Ritter Kamenbert: Das diesjährige Weihnachtsstück der Komödie im Bayerischen Hof ist durchaus kein Käse, sondern in der gut gelaunten Inszenierung von Peter M. Preissler ein temporeicher Spaß.
Ritter Kamenbert isst nur Käse und ist Pazifist. Letzteres passt nicht zum Anforderungsprofil an märchenhafte Königssöhne. Aber der Papa, der gütige König von Gorgonzola (Wolfgang Krone), gibt dem friedlichen Käse-Junkie eine letzte Chance: Um seine Tapferkeit zu beweisen, soll Kamenbert das Schwert Romadur finden. Da der österreichische Autor und Liedermacher Peter Blaikner mit seinem Kindermusical „Ritter Kamenbert“ durchaus friedensorientierte Pädagogik anstrebt, ist auch Romadur keine Waffe, sondern Gourmet-Besteck: Mit einem Streich bringt das Schwert ganze Käselaiber zum Schmelzen. Doch die Panik vor Verflüssigung führt zu Aufruhr im Käseregal.
Das diesjährige Weihnachtsstück der Komödie im Bayerischen Hof ist durchaus kein Käse, sondern in der gut gelaunten Inszenierung von Peter M. Preissler ein temporeicher Spaß. Die schnellen Verwandlungen der Bühne von Speisekammer auf die Werkstatt eines sächselnden Schmieds namens Alberich (Kevin Kölker) und weiter auf einen von dämlichen Räubern und übermütigen Drachen (Thomas Stegherr, Kathrin Anna Stahl) bevölkerten Wald ermöglicht eine Drehbühne im Mittelpunkt des aufwändig von Thomas Pekny entworfenen Bühnenbilds. Der musikalische Leiter Christoph Pauli hat die beherzt singende Rasselbande auf der Bühne auch bei größeren Turbulenzen gut im Griff. Und wenn sie nicht gestorben sind, naschen Kamenbert (Jörg Tim Wilhelm) und seine quirlige Liebste Karoline (Top-Stimme: Meghann Smith) noch immer Schmelzkäse.
Mathias Hejny
Komödie im Bayerischen Hof, 29. November, 11., 20., 26. Dezember, 14 Uhr, Telefon 29161633
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