Reiner Calmund: Ein Wal mit 163 Lust-Kilos

Reiner Calmund hetzt am Samstag Oliver Pocher auf die Bayern. Auf Vox zeigt der 60-jährige Ex-Manager von Bayer Leverkusen ab August, wie er gegen sein Übergewicht kämpft
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Manchmal verwechselt Reiner Calmund Fitness mit Wellness
Vox 3 Manchmal verwechselt Reiner Calmund Fitness mit Wellness
Trainer Werner Lorant (li.), Manager Reiner Calmund (Mi.) und Kapitän Oliver Pocher freuen sich auf die Profis vom FC Bayern München
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Eine Szene, die er am liebsten rausgeschnitten hätte: Reiner Calmund strampelt in der Vox-Doku „Iron Calli“ was das Zeug hält
Vox 3 Eine Szene, die er am liebsten rausgeschnitten hätte: Reiner Calmund strampelt in der Vox-Doku „Iron Calli“ was das Zeug hält

Reiner Calmund hetzt am Samstag Oliver Pocher auf die Bayern. Auf Vox zeigt der 60-jährige Ex-Manager von Bayer Leverkusen ab August, wie er gegen sein Übergewicht kämpft

Nach vier Sportler-Cas-tings ist es am Samstag so weit. Oliver Pocher fordert die Bayern heraus. Reiner Calmund hat ihm bei der Suche nach der richtigen Mannschaft geholfen.

AZ: Herr Calmund, was ist Ihnen wichtiger, Fußball oder essen?

REINER CALMUND: Ich esse gerne und gucke gerne Fußball. Am liebsten mach’ ich beides zusammen. Und man weiß doch, zu einem guten Fußballspiel gehört eine gute Bratwurst. Das ist meine Bundesligazeremonie, dafür muss ich nicht in den VIP-Bereich.

Pocher gegen die Bayern. Wagen Sie einen Tipp?

IIch gehe mal davon aus, dass der Bundesliga-Favorit Bayern München auch am Samstag der große Favorit sein wird – was das sportliche Ergebnis angeht. Die Gewinner aber sind vor allem die Kinder, der Erlös geht an „Ein Herz für Kinder“.

Wie schätzen Sie Oliver Pochers Fußballqualitäten ein?

Olli ist kein Fußball-Genie. Aber er ist unwahrscheinlich ehrgeizig. Wenn alle Bundesligaspieler seine Einstellung hätten, ginge es uns noch besser. Trotz fehlender perfekter Technik sieht Fußball bei Pocher ganz ordentlich aus, weil er kratzt, beißt und richtig bei der Sache ist.

Welchem Promi trauen Sie am meisten zu?

Der Moderator Daniel Aminati ist fußballerisch sehr, sehr weit. Beim Rapper Bushido hat mich schon am Anfang sein Auftreten angekotzt. Das hab ich ihm auch deutlich gemacht. Der kam mir vor wie ein fauler Apfel im Korb, so jemanden musste schnell die Briefmarke auf den Arsch kleben und nach Hause schicken. Aber Bushido ist rechtzeitig wach geworden und dann mit der notwendigen Einstellung und Power an die Sache herangegangen. Schließlich geht es um einen guten Zweck.

Auf Vox startet im August die Doku-Soap „Iron Calli“. Wieso gehen Sie zum Abnehmen ins Fernsehen?

Ich hatte ja schon einige Male mit Abnehmversuchen gestartet. Aber da meldete sich immer mein kleiner Schweinehund im Ohr, so ein kleiner Drecksack, der mir zugeflüstert hat: „Guck mal, wie schön das Essen aussieht und wie gut das riecht. Sollen wir nicht besser erst nächste Woche mit gesunder Ernährung und Sport beginnen?“ Jetzt sag ich dem immer: „Nein, halt die Klappe, unser Abnehmen wird öffentlich beobachtet.“ Viele Dicke sagen ja, dass die Gene Schuld sind. Ich aber habe mir jedes Kilo mit Lust und Stress angefressen. Wenn man öffentlich ankündigt, 30 Kilo in einem Jahr abnehmen und den Halbmarathon laufen zu wollen, dann macht man das auch und kann nicht schummeln.

Hatten Sie Beschwerden?

Nein, ich war nicht krank und hatte auch durchweg gute medizinische Werte. Aber ich bin 60 Jahre alt, habe fünf Kinder, drei Enkelkinder und eine junge Frau. Und auch denen gegenüber bin ich verantwortlich, möglichst lange gesund weiter zu leben. Mit 163 Kilo war einfach die Schallmauer durchbrochen. Ich habe mir gesagt, jetzt musst du was tun, damit du wie im Fußballspiel auch noch die letzten 30 Minuten bzw. Jahre, und die Nachspielzeit mit Qualität und Spaß leben kannst. Ich kann nicht mein Auto alle drei Monate in die Inspektion fahren, und für den Körper nichts machen.

Ein Jahr haben Sie jetzt durchgehalten. War’s schwer?

Ich bin ein Genußfresser. Allein mit Körner und Knäckebrot hätte ich nicht durchgehalten. Das hätte mir zu viel Lebensqualität gekostet. Deshalb habe ich mich für Trennkost entschieden. Klar schlucke ich auch dreimal, wenn ich zu meinem Fisch oder Fleisch Salat bekomme, und ich die Bratkartoffeln meines Nachbarn rieche. Aber ich leide nicht darunter. Einmal die Woche sündige ich. Rund 25 Kilo sind schon runter. Und die angestrebten 30 Kilo schaff’ ich auch noch bis Mitte oder Ende August. Und danach mach’ ich weiter, aber nicht mehr öffentlich.

Das heißt, aus Ihnen wird tatsächlich ein „Iron Calli“?

Ich will nicht beim Ironman mitmachen und werde auch bei der Mister-Germany-Wahl nicht antreten. Ich werde in diesem Leben kein Adonis mehr und auch kein Hungerhaken. Ich will ein gemütlicher Dicker sein, der mit einem gesundem, vertretbaren Übergewicht lebt.

Wie war der Halbmarathon?

Gut, aber aufgrund von viel Regen und klatschnassen Schuhen hatte ich am Ende viele Blasen. Das Laufen ist aber nicht gerade mein Hobby, um das klarzustellen. Lieber würde ich am Pool auf einer dicken Matratze liegen und ein Buch lesen. Aber nach dem Sport fühlt man sich fitter – auch in der Birne. Dafür lohnt sich’s, sich selbst in den Arsch zu treten.

Sind Ihnen manche Bilder aus der Sendung peinlich?

Ein paar nicht so schöne Szenen gibt es, da würde ich am liebsten abschalten. Beispielsweise, wenn ich mit meinem dicken Fettwanst auf dem Fahrrad ein Belastungs-EKG mache. Diese Szene hätte ich gerne rausgeschnitten, aber eine TV-Doku ist ja kein Wunschkonzert und muss letztlich authentisch sein. Andere Dinge aber habe ich gar nicht erst gemacht. Am Strand in Badehose und oben ohne als weißer Wal rumzulaufen kam für mich nicht in frage. Ich bin ein heller Typ und deshalb mit Hemd und Hut am Strand. Will ich ins Wasser, mache ich das ganz schnell und lass mich nicht stundenlang von anderen als dicken, weißen Brummer bestaunen. Dabei besteht ja auch noch die Gefahr, dass man mit dem Handy fotografiert oder gar mit einem Netz eingefangen wird.

Angelika Kahl

„Sportfreunde Pocher – Alle gegen die Bayern“, Samstag, 16 Uhr (Spiel ab 17.30 Uhr), Sat1; „Iron Calli“, 18. August, Vox

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