Regisseur: Andreas Wiedermann
München - Ein Stück geht baden – und wird zum Volltreffer. In schöner Regelmäßigkeit beweist Andreas Wiedermann, dass sein Hang zu unkonventionellen Orten für den ganz besonderen Kick sorgt. Mit Benjamin Brittens Gruseloper „The Turn of the Screw“ begaben sich der 35-jährige Regisseur und sein Ensemble Opera incognita ins Müllersche Volksbad. Und siehe da: Alles fügte sich fabelhaft zwischen grotesken Wasserspeiern und elegantem Beckenrand.
In den Umkleidekabinen wartete das Grauen, und die Musik schwebte wie aus fremden Welten von den Höhen herab. Einfühlsam umgesetzt von Ernst Bartmann und seinem Mini-Orchester. Dazu finden Wiedermann und Bartmann für ihre Low-Budget-Projekte immer wieder junge, hoch talentierte Sänger – im Volksbad stach die Sopranistin Katharina Ruckgaber heraus. Und wir sind sicher: Britten hätte hier sein allergrößtes Vergnügen gehabt.
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