Quo vadis, Alanis Morissette?

Die 33-Jährige verarbeitet vornehmlich ihren Trennungsschmerz in poetischen Zeilen. Ihr Ex Ryan Reynolds hat sich mittlerweile mit Scarlett Johansson verlobt – von den Dingen, die sie vermisst, singt Morissette.
von  Abendzeitung

Die 33-Jährige verarbeitet vornehmlich ihren Trennungsschmerz in poetischen Zeilen. Ihr Ex Ryan Reynolds hat sich mittlerweile mit Scarlett Johansson verlobt – von den Dingen, die sie vermisst, singt Morissette.

Wenn eine Sängerin heute neue Wege beschreiten will, landet sie scheinbar automatisch auf ausgetretenen Pfaden. Der Trip führt zu Star-Produzenten, die noch jedem, sei es Nelly Furtado, Madonna oder nun der kanadischen Sängerin mit der Ich-geb’-alles-Stimme ihren Stempel aufdrücken. Zeitgemäß, das heißt elektronisch. Hier werkelte jedoch nicht Timbaland, sondern Guy Sigsworth programmmierte Morissettes siebtes Studio-Album auf Erfolg. Bekannt wurde er als Schneider fiepsender Sound-Kleider für Schwanträgerin Björk, Madonna war ebenfalls schon Kunde. Apokalypse oder Bubble- Gum, das sind die Geschmacksnoten, zwischen denen sich auch „Flavors Of Entanglement“ bewegt.

Zumindest von den Texten her ist es auch ein Morissette-Album: Die 33-Jährige verarbeitet vornehmlich ihren Trennungsschmerz in poetischen Zeilen. Ihr Ex Ryan Reynolds hat sich mittlerweile mit Scarlett Johansson verlobt – von den Dingen, die sie vermisst, singt Morissette („Torch“), von Neuanfängen („Not AsWe“) und davon, dass sie den ganzen Beziehungskram satt hat („Moratorium“).

„Jeder Song war wie ein rettendes Floß für mich“, erklärte sie vorab und schippert durch geschmeidige Synthie- Gewässer hin zum Finale. Heiter saust die Akustik-Gitarre auf „Incomplete“, eines Tages werde auch ich verheiratet sein und Kinder haben, prophezeit sie sich selbst. Ende der Therapie, Patient/Arzt fürs Erste geheilt. Und vielleicht kann ja jeder so ein leicht im Ohr haftendes Trostpflaster mal brauchen.

Michael Stadler

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