Provokante Sex-Bilder: Cecily Brown in Hamburg

Mit provokanten Sex-Bildern hat die britische Malerin Cecily Brown den internationalen Kunstmarkt erobert. Die Hamburger Deichtorhallen zeigen nun von Samstag an bis zum 30. August die erste große Ausstellung der in New York lebenden Künstlerin in Deutschland.
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HAMBURG - Mit provokanten Sex-Bildern hat die britische Malerin Cecily Brown den internationalen Kunstmarkt erobert. Die Hamburger Deichtorhallen zeigen nun von Samstag an bis zum 30. August die erste große Ausstellung der in New York lebenden Künstlerin in Deutschland.

«Es war ein großes Unterfangen, möglichst alle Bilder, die irgendwo greifbar waren, zusammenzustellen», sagte der ehemalige Deichtorhallen-Direktor Robert Fleck, der vor kurzem die Leitung der Bonner Bundeskunsthalle übernommen hat. Da die 39-Jährige vor zwei Wochen ihr erstes Kind zur Welt gebracht hat, konnte sie nicht persönlich an der Ausstellungseröffnung teilnehmen. «Es ist ein Mädchen und heißt Celeste», informierte Fleck die Zuhörer.

Cecily Brown wählt für ihre großformatigen Leinwände meist erotische Motive, die sie bis zur Auflösung in reine Farbigkeit abstrahiert. «Sex ist die treibende Kraft hinter fast allem, was so vor sich geht. Ich benutze erotische Fotografien, um den Körper zu studieren. Dabei interessiert mich der emotionale Gehalt dieser Vorlagen», sagt die Künstlerin. Niemand solle jedoch bei dem Anblick ihrer Bilder denken, er habe das Bild schon nach einer Sekunde verstanden. «Kunst ist komplexer als eine simple Penetration», sagte die Malerin dem «Spiegel». Mittlerweile erzielen ihre Bilder auf Auktionen bis zu 1,2 Millionen Euro. Damit ist sie eine der teuersten Künstlerinnen ihrer Generation.

An der Grenze von Abstraktion und Figuration

Ihre energiegeladenen Bilder an der Grenze von Abstraktion und Figuration spalten die Meinung der Kritiker. Beeinflusst von alten Meistern wie Hieronymus Bosch und modernen Klassikern wie Francis Bacon und Willem de Kooning entwickelte sie ihre eigene Bildsprache. So dynamisch und impulsiv, wie die 39-Jährige in ihrem New Yorker Atelier arbeitet, erscheinen dem Betrachter ihre Werke. Figuren und Landschaften fließen rauschhaft und ekstatisch ineinander. In den jüngeren Bildern widmet sich Brown zunehmend der Darstellung von Landschaften. Parallel zu der Schau sind die Landschaftsbilder des österreichischen Künstlers Herbert Brandl zu sehen.

Cecily Brown wurde 1969 in London geboren. Ihre Mutter ist die schottische Schriftstellerin Shena Mackay. Erst im Alter von 21 Jahren erfuhr sie, dass der britische Kunstkritiker David Sylvester ihr Vater ist. Bis 1993 studierte sie an der Londoner Slade School of Fine Arts. Die Young British Artists bestimmten damals mit ihren Installationen die Kunst in der britischen Hauptstadt. Als Malerin fühlte sie sich als Außenseiterin und zog nach New York. Nachdem sie einige Jahre als Kellnerin gearbeitet hatte, zeigte Jeffrey Deitch 1997 ihre erste Einzelausstellung. Schon damals ging es auf ihren Bildern drastisch zu, Hasen vergewaltigten sich gegenseitig auf der Leinwand.

Da sie gut aussah, ihren Erfolg genoss und gerne auf Partys ging, avancierte sie schnell zum neuen «It-Girl», ließ sich von der amerikanischen «Vogue» interviewen und in sexy Posen für «Vanity Fair» fotografieren. Mittlerweile ist es ruhiger um die Künstlerin geworden. Im Juni 2008 hat sie den Architektur-Kritiker der «New York Times», Nicolai Ouroussoff, geheiratet und zog mit ihm in eine Designer-Wohnung. «Mein Leben hat sich in jüngster Zeit ganz schön verändert. Bevor ich Nicolai traf, hatte ich nicht mehr erwartet, noch Mutter zu werden. (...) Um ehrlich zu sein: Ich bin immer noch total geschockt von der ganzen Sache», erzählte sie dem «Stern».

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