Ponkie: Der Kämpfer - Helmut Kohl im Rückblick
Das Helmut-Kohl-Porträt von Ina-Gabriele Barich und Klaus Weidmann (ARD) umfasste den bürgerlich konservativen „jungen Wilden“ ebenso wie den starrsinnigen Alten, der mit sicherem Macht-Instinkt alle kritischen Geister an die Wand gedrückt hatte.
Das Helmut-Kohl-Porträt von Ina-Gabriele Barich und Klaus Weidmann (ARD) umfasste den bürgerlich konservativen „jungen Wilden“ ebenso wie den starrsinnigen Alten, der mit sicherem Macht-Instinkt alle kritischen Geister an die Wand gedrückt hatte, der zielstrebig Kanzler werden wollte und genügend Netzwerke aufgebaut hatte, um 16 Jahre lang alles „auszusitzen“ und im richtigen Augenblick geschickt die nationale Karte der „deutschen Einheit“ auszuspielen.
Diese Widersprüche von politischem Talent und geistesschlichter Selbstgefälligkeit ließen keinen innovativen Kopf (von Rita Süssmuth bis Geißler, Späth und Schäuble) hochkommen. Mit der Spenden-Affäre zerstörte er schließlich sein selbst aufgebautes Image in einem Dauerkampf gegen die Medien - sein Feindbild war der „Spiegel“.
In der kühl-lakonischen Würdigung seiner Verdienste durch seinen Amtsvorgänger Helmut Schmidt steckten genügen Widerhaken für „Bewunderung und Wunden“.
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