"Pina" geht für Deutschland ins Oscar-Rennen
München - Es ist das erste Mal, dass die deutsche Filmbranche einen Dokumentarfilm für die begehrteste Trophäe in der Kinowelt vorschlägt, wie die Auslandsvertretung der deutschen Filmwirtschaft (German Films) in München mitteilte. Eine unabhängige Jury habe die Auswahl getroffen.
Am 24. Januar 2012 entscheidet die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, welche fünf der zahlreichen vorgeschlagenen ausländischen Produktionen letztendlich für einen Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert werden. Einen Monat später, am 26. Februar, geht dann die 84. Oscar-Verleihung in Los Angeles über die Bühne.
Bislang gab es drei deutsche Erfolge in der internationalen Oscar-Kategorie: 1980 holte Volker Schlöndorffs Verfilmung des Günter-Grass-Romans "Die Blechtrommel" die Trophäe, Caroline Link triumphierte 2003 mit "Nirgendwo in Afrika" und Florian Henckel von Donnersmarck holte 2007 mit seinem Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" den Oscar.
Wenders' Regie-Arbeit "Pina", eine 3D-Produktion, hat bereits den Deutschen Filmpreis und den Deutschen Dokumentarfilmpreis gewonnen. ""Pina" ist ein filmisches Gesamtkunstwerk, das Tanz, Musik und Film harmonisch zusammenfügt und dabei über das Dokumentarische weit hinauswächst", urteilte die Jury unter Vorsitz des Präsidenten der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft, Steffen Kuchenreuther. "Der Film vermittelt eine sinnliche Erfahrung von Tanz und ist ein ausgezeichnetes Porträt einer großen deutschen Künstlerin."
Regisseur und Drehbuchautor Wim Wenders sowie Produzent Gian-Piero Ringel zeigten sich laut Mitteilung hocherfreut über die deutsche Entscheidung: "Nachdem wir mit "Pina" viel gewagt und mit 3D Neuland betreten haben, war der großartige Kinoerfolg in Deutschland, sowie gute Besucherzahlen und Kritiken in ganz Europa eine riesige Belohnung. Nun als deutscher Kandidat im Rennen um die Oscars antreten zu dürfen, das ehrt uns sehr."
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