Pfundige Ansichten

Die meisten Schauspielerinnen hungern sich schlank – die Fränkin Monika Reithofer hat für den ZDF-Film „Molly & Mops“ zehn Kilo zugelegt und nicht nur den Männern um sie herum hat's gefallen.
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Die meisten Schauspielerinnen hungern sich schlank – die Fränkin Monika Reithofer hat für den ZDF-Film „Molly & Mops“ zehn Kilo zugelegt und nicht nur den Männern um sie herum hat's gefallen.

Mehr als 200 junge Frauen haben wir gecastet“, sagt Autor und Produzent Peter Hajek. „Aber es gibt so gut wie keine jungen, etwas dicken Schauspielerinnen. Die, die mehr oder weniger mollig waren, nehmen ab oder müssen zwangsweise den Beruf aufgeben. So weit ist das schon mit dem Wahn zum Dünnsein.“ Gegen genau diesen Wahn geht es in Hajeks „Molly und Mops“. Und eine bezaubernde Hauptdarstellerin hat er auch noch gefunden.

Die 22-jährige Fränkin Monika Reithofer spielt die Tortennärrin Molly, die ihr Heimatdorf verlässt, als sich der Liebste zwar von ihr die Hochzeitstorte backen lässt, aber eine andere – Schlanke – heiraten will. In Salzburg trifft Molly dann nicht nur einen anderen hübschen Kerl, sondern auch einen Mops, der mit ihr sprechen kann.

"Mollige werden nur für Rollen besetzt, in denen die Figur thematisiert wird"

„Ich bezeichne mich durchaus als schlank“, sagt Reithofer der AZ. „An der Schauspielschule aber war ich deutlich bei den Kräftigen dabei, gehörte zu den Dicken.“ Die Schauspielerin ist 1,64 Meter groß und wiegt 60 Kilogramm. Für die Rolle der Molly sollte sie sich noch zusätzliche Pfunde anfuttern. „Einfach essen zu können, war wunderbar. Ich hatte zu der Zeit ja versucht, mich nach den anderen Mädels an der Schule zu richten und schlanker zu werden“, sagt die gebürtige Feuchtwangenerin. „Ich war der Hingucker“, sagt sie, „wenn ich mir im Restaurant nach einer Riesen-Pizza noch eine Lasagne bestellt habe.“

Zehn Kilo in sechs Monaten hatte Reithofer zugelegt. „Wenn ich mich vor dem Spiegel betrachtet habe, empfand ich meinen veränderten Körper schon als unangenehm, weil alles in einem so kurzen Zeitraum geschah“, sagt sie. „Von meinem Umfeld wurde ich aber nur positiv wahrgenommen. Mir schauten auf der Straße noch genauso viele Männer hinterher. Und als ich den Film dann bei der österreichischen Premiere sah, dachte ich: ,Wow, du siehst ja wirklich schön aus!’“

Die Extrapfunde schmolzen nach Drehschluss von ganz alleine. Und an den Schauspielkolleginnen orientiert sich Reithofer heute auch nicht mehr. Sie fühlt sich wohl, wie sie ist. „Schauspieler wollen immer perfekt sein“, sagt sie. „Und manchmal ist es eben am einfachsten, die Figur zu verändern.“ Doch Reithofer weiß auch, dass die meisten Rollen immer an die sehr schlanken Frauen gehen. „Ich finde es schade, dass Mollige nur für Rollen besetzt werden, in denen die Figur thematisiert wird", sagt sie. „Auch sie sind in der Lage Karrierefrauen, Mörderinnen oder Kommissarinnen zu verkörpern.“ Reithofer jedenfalls will auch weiterhin vor der Kamera stehen. „Davon leben zu können, ist mein Traum. Ich bin noch so unbespielt – ich würde gerne alles ausprobieren.“

Angelika Kahl

"Molly & Mops" zeigt das ZDF morgen, Mittwoch, um 20.15 Uhr

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