Online in den Angststrudel

"So gut wie jeden Tag" lacht Christian "Pokerbeats" Huber über Jan Böhmermann. Und seine 27.000 Twitter-Follower amüsieren sich täglich über Nachrichten von "Pokerbeats". Warum er sich trotzdem nicht als Twitter-Star bezeichnet.
(hub/spot) |
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München - Christian ist ein mittelmäßig erfolgreicher Künstler, der sich in Berlin durchschlägt. Und einiges zu tun hat: Krankheiten googeln, dem komischen Nachbarn ausweichen, seinen zweiten Schuh suchen,... Wie er das alles schafft, erzählt Autor Christian Pokerbeats Huber in "Fruchtfliegendompteur" (Piper, 288 Seiten, 9,99 Euro) - auf unglaublich amüsante Weise. Huber hat aber nicht nur gerade ein Buch rausgebracht, er schreibt auch für Radio- und Fernsehshows, unter anderem das "Neo Magazin Royale". Außerdem ist er durch seinen Twitter-Account @Pokerbeats bekannt, in dem er seine 27.000 Follower über seinen Alltag auf dem Laufenden hält. Warum er sich trotzdem nicht als Twitter-Star sieht, erzählt er im Interview mit spot on news.

"Fruchtfliegendompteur: Geschichten aus dem Leben und andere Irritationen" von Christian Pokerbeats Huber finden Sie hier

 

In Ihrem Buch "Fruchtfliegendompteur" berichtet Christian aus seinem Leben. Welche Geschichte daraus mögen Sie persönlich am liebsten?

 

Christian Huber: Eine meiner Lieblingsgeschichten ist die, in der Christian - der Protagonist des Buchs heißt zufälligerweise auch Christian und ist mir nicht unähnlich - beim Weinkaufen ist. Christian hat keine Ahnung von Wein, will aber nicht, dass der überhebliche Weinhändler das bemerkt. Die Geschichte ist mir so ähnlich, wie eigentlich alle Episoden des Buchs, leider passiert.

 

Googeln Sie Krankheiten, wenn es Ihnen schlecht geht?

 

Huber: Ja. Und danach geht es mir ausnahmslos noch schlechter. Krankheiten und Symptome googeln ist das Dümmste, was man machen kann. Man bekommt beinahe ausschließlich Horrorergebnisse, kann nicht nachfragen und wird mit seinem selbst erzeugten Angststrudel alleine gelassen. Ich weiß das. Und trotzdem mach' ich es immer wieder, sobald es irgendwo ziept.

 

Wie wichtig ist Ihre Wahlheimat Berlin für Ihre Arbeit?

 

Huber: Natürlich ist eine Großstadt wie Berlin inspirierend. Man trifft die schrägsten Gestalten auf dem Weg zur U-Bahn oder zum Bäcker. Aber ich glaube, schreiben könnte ich auch gut in einem kleinen Häuschen auf dem Land. Mit Blick auf ein Flüsschen oder die Berge. Ich habe gemerkt, wie wichtig Ruhe für meinen Arbeitsprozess ist. Und Ruhe muss man sich in Berlin oft erkämpfen.

 

"Dieses Buch wird die Welt verändern. Oder Sie einfach nur zum Lachen bringen", hat Jan Böhmermann über "Fruchtfliegendompteur" gesagt. Wie oft lachen Sie über Jan Böhmermann?

 

Huber: So gut wie jeden Tag. Jan Böhmermann ist für mich einer der witzigsten Menschen in Deutschland. Was Entertainment, Fernsehen und Comedy angeht, hat man hierzulande leider oft das Gefühl, Anfang 2000 hängengeblieben zu sein. Da ist die Art von Leuten wie Böhmermann oder auch Olli Schulz einfach erfrischend.

 

Und wie oft haben Sie über die Insassen des Dschungelcamps gelacht?

 

Huber: Auch so gut wie jeden Tag. Aber natürlich anders. Größenwahn und Realitätsverlust können auch sehr unterhaltsam sein.

 

Was bedeutet Humor für Sie?

 

Huber: Humor ist für mich immer mit das ausschlaggebende Kriterium, ob ich jemanden leiden kann, oder nicht. Wenn wir nicht über dieselben Dinge lachen, werden wir wahrscheinlich keine Freunde.

 

Sie zählen zu den beliebtesten deutschen Twitterern und unterhalten mit Ihren Alltagsbetrachtungen täglich Ihre über 27.000 Follower. Wie wird man auf Twitter zum Star?

 

Huber: Na ja, das Wort "Star" ist im Zusammenhang mit Twitter immer etwas übertrieben. Wenn man die Reichweite eines Twitter-Accounts wie meinem mit großen YouTube- oder Instagram-Accounts vergleicht, erdet das ziemlich. Es ist natürlich großartig, wie viele Menschen sich von meinen Posts unterhalten fühlen. Aber als "Star" sehe ich mich absolut nicht.

 

Katy Perry zählt auf Twitter über 81 Millionen Follower. Haben Sie einen persönlichen Favoriten unter den internationalen Social-Media-Stars?

 

Huber: Eigentlich nicht. Aber ich mag beispielsweise, wie "Ran" Social-Media in die Sportübertragungen zur NFL eingebunden hat. Das ist modernes Fernsehen und setzt hoffentlich einen neuen Trend.

 

Was sollte man auf Twitter, Facebook, Instagram & Co. unbedingt vermeiden?

 

Huber: Man sollte sich nicht alles so zu Herzen nehmen. Und man sollte nicht immer versuchen, es allen und jedem recht zu machen.

 

 

 

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