Nickelback in der Olympiahalle: Ein rundum gelungener Abend

Nickelback wissen, was sie ihrem begeisterungsfähigen Publikum schulden. Wie die Kanadier den Spagat zwischen einer brachialen Power und Mainstream-Songs schafften.
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MÜNCHEN - Nickelback wissen, was sie ihrem begeisterungsfähigen Publikum schulden. Wie die Kanadier den Spagat zwischen einer brachialen Power und Mainstream-Songs schafften.

"Hey, hey, I wanna be a Rockstar", skandiert Chad Kroeger im Song „Rockstar", mit dem er sich auf dem letzten Nickelback-Album „Alle The Right Reasons" ironisch diesem Thema widmete. Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt für die Band schon längst kein frommer Wunsch mehr war. Seit ihrem internationalen Durchbruch mit dem Megahit "How You Reminds Me" und dem Longplayer "Silver Side Up" aus dem Jahr 2001 haben sich die Kanadier zu einer der derzeit erfolgreichsten internationalen Rockbands gemausert.

Und das absolut zu Recht, wie sie bei ihrem Konzert in der ausverkauften Olympiahalle am Samstagabend bewiesen. Die unglücklichen Fans, die vor der Halle noch auf Karten hofften, könnten dennoch noch etwas gehört haben, falls sie nicht von der Kälte wieder nach Hause getrieben wurden. Denn Nickelback feuerten ein brachiales Brett von der Bühne, das physisch bis in die hintersten Reihen zu spüren war, aber teilweise die Schmerzgrenze fast überschritt. Allerdings nie auf Kosten des Sounds, der so gut gemischt war, wie man es wohl in der Olympiahalle schon lange nicht mehr gehört hat.

Nickelback wissen, was sie ihrem begeisterungsfähigen Publikum schulden und zelebrierten auch neben der Musik die große Rockshow inklusive jeder Menge Feuer- und Knalleffekten und einer gratis Bierdusche für die Fans in den vorderen Reihen. Chad Kroeger ließ sich derweil Jack Daniels mit Cola auf der Bühne servieren und träumte von einer Vorrichtung, die Tequila über die Zuschauermenge sprühen kann. Der Frontmann zeigte sich bestens gelaunt und spielte sogar mit dem Gedanken die restliche Band gegen Geld den kreischenden weiblichen Fans zu überlassen.

Die Musik vergaß die Band über solche Rockstar-Scherze natürlich nicht. Und zum Glück beschränkte man sich nicht darauf, das neue Album "Dark Horse" herunter zu beten, sondern servierte eine hochkarätige Auswahl aller Alben angefangen bei "Because of You" und "Figured You Out" bis hin zu "Savin' Me" und natürlich der Radio-Hymne "Photograph".

Nickelback schaffen den Spagat zwischen einer brachialen Power, die manchmal sogar an Metallica erinnert und Mainstream-Songs, die ihnen jede Menge Airplays verschafft. Das macht sie massentauglich, aber noch lange nicht beliebig. Diese Band beherrscht ihr Handwerk und alles andere, was ein großer Hallen-Act mitbringen muss. Nach einem Schlagzeug-Solo, für das sich das Drumset mittels Hebebühne in die Lüfte erhob, folgten noch "Too Bad" und natürlich "How You Remind Me" . Im Zugabenblock dann sogsar noch ein Cover des Bon-Jovi-Hits "Dead Or Alive", bevor sich die Rockstars mit "Animals" endgültig verabschiedeten.

Nicht unerwähnt sollte am Ende noch die Vorband bleiben. Daughtry eröffneten mit einer eindrucksvollen Show und mussten sich auch nicht durch einen sonst oft üblichen Soundbrei, dem Supportacts oft unverständlicherweise ausgesetzt werden, quälen. So war dieses Konzert ein rundum gelungener Abend.

Tobias Beck

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