Nackttänzer, Kunstfurzer und das "Supertalent"
Der einzige, der sich gelegentlich schämt, ist Juror Bruce Darnell: Die neue Staffel von RTLs Castingsshow "Das Supertalent" setzt auf Schockmomente - selbst der einstige Gewinner Michael "Mundharmonika" Hirte rät nun vom Mitmachen bei der Sendung ab.
Macht mit, aber versucht bloß nicht, ernsthaft zu gewinnen - mit diesem Rat via Zeitungsinterview wandte sich nun, kurz vor dem Start der dritten Staffel der RTL-Castingshow, deren Vorjahressieger Michael Hirte an die Öffentlichkeit. Der «Mann mit der Mundharmonika» beschwerte sich im Interview mit der Berliner Zeitung «B.Z.» über die Nachteile des Ruhms - viel Arbeit, wenig Privatleben, Neider und geldgierige Berater - und beklagte sich, dass er seit seinem Gewinn nur eine Woche Urlaub gehabt habe.
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Immerhin: Seine CDs verkauften sich bereits hundertausend Mal, demnächst kommt das zweite Album auf dem Markt. Zum Start der neuen Staffel des «Supertalents» am gestrigen Freitag war ein neuer Michael Hirte aber noch nirgends zu sehen. Stattdessen scheint der Privatsender - wie immer in enger Abstimmung mit der «Bild»-Zeitung - vor allem auf Showeffekte zu setzen.
So tanzten am Freitagabend vor immerhin zeitweise über vier Millionen Zuschauern nackte Männer über die Bühne. Am heutigen Samstag, in der zweiten Folge der Show, wird der «Kunstfurzer» Mr. Methane zu sehen sein. Der Brite, der wahlweise Kerzen auspupst oder die Melodie der «Blauen Donau» furzt, fiel in der britischen Variante der Sendung glatt durch. In Deutschland, so will die «Bild»-Zeitung schon vor der Ausstrahlung wissen, wird Mr. Methane aber eine Runde weiterkommen. Juror Bruce Darnell, der angesichts der nackten Männer noch fassungslos war, sagte dem Blatt, warum er für ihn stimmen wird: «Das mag eklig sein. Aber ich habe so was noch nie gesehen. Für mich ist es also ein Talent». (nz)
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