Wilde Zeiten mit Stephan Zinner
Stephan Zinner hat den Blues, und zwar ganz tief inhaliert. In den Münchner Geschichten, die er singt, wird der moderne Schreibtischarbeiter zum nahen Verwandten der Baumwollpflücker: „I sitz jeden Tag in meinem Großraumbüro, stempel jedes Blatt korrekt, und hoffe, dass der Chef ganz bald verreckt“ röhrt er in seinem „Arbeiterlied“ nach Art der „worksongs“, mit denen die schwarzen Sklaven die Urform des Blues erfanden. Die Mischung aus bodenständig kabarettistischer Plauderei und lustvollem Gitarrenzupfen mit Elementen aus Folk und Jazz ist schlichtweg hinreißend.
Schlachthof, Zenettistr. 9, Mittwoch, 20.30 Uhr, AK 19 Euro