Van Holzen: Hält Debütalbum "Anomalie", was es verspricht?
Es war schwer, in der letzten Zeit den Hype um die junge Ulmer Band Van Holzen nicht mitzubekommen. Nun ist ihr Debütalbum "Anomalie" erschienen. Doch wird es den Erwartungen gerecht?
Die Lorbeeren, die die Band Van Holzen im Vorfeld ihres Major-Label-Debüts "Anomalie" einheimsen konnte, sind beachtlich. Zum einen rief das Musik-Magazin "Visions" das Trio zum spannendsten deutschen Act seit langer Zeit aus, zum anderen feierte eine Heerschar renommierter (Indie-)Musiker die Band aus Ulm lautstark in den sozialen Medien. Das allein ist schon beachtlich. Bedenkt man zudem, dass zwei der drei Jungs dieses Jahr erst ihr Abitur machen, sollte jeder, der ein Herz für Rock und Post-Punk hat, spitze Ohren bekommen.
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Doch oftmals steckt hinter einem Hype nicht mehr als geschicktes Marketing seitens eines Labels und das vermeintliche "Next-Big-Thing" entpuppt sich schnell als ein laues Lüftchen. Deshalb muss "Anomalie" auf den Prüfstand: Hält das Debüt von Van Holzen, was vorab versprochen wurde?
Es klingt nach alten Hasen
Das Album-Cover von "Anomalie" Foto:Warner Music
Das kann mit einem nachdrücklichen "JA" beantwortet werden. Denn Van Holzen schaffen es nicht nur, dicke Gitarren-Riffs meterhoch aufzutürmen, sondern sind dabei auch unverschämt catchy und extrem vielseitig. Bestes Beispiel: Die Vorab-Single "Herr der Welt" prescht mit seinem an die Stoner-Rock-Könige Kyuss erinnernden Fuzz-Gitarren nach vorne, lässt aber im richtigen Moment Luft für einen Refrain, der sich tief in die Hirnwindungen eingräbt.
Aber sie können nicht nur wuchtig ("Jagd") und riffbetont ("Masquerade"), auch die poppigeren Töne schüttelt das Trio mit einer unnachahmlichen Leichtigkeit aus dem Handgelenk - wie im eingängigen Lied "Schüsse". Die Songs auf "Anomalie" funktionieren nicht nur als eigenständige Stücke, die zwölf Tracks bilden eine übergreifende Einheit, mit einem erstaunlich in sich schlüssigem Flow. Das Album überrascht mit durchdachten Arrangements, die man eher von etablierten Musikern erwarten würde, anstatt von 17-jährigen Newcomern. Man kann jetzt schon gespannt sein, was als nächstes kommt.