Tom Jones - einfach eine Wucht

Tom Jones beglückt das Publikum der  Schlossfestspiele - und Fürstin Gloria
Philipp Seidel |
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Tom Jones
dpa Tom Jones

Tom Jones beglückt das Publikum der Regensburger Schlossfestspiele

Es ist nicht vielen Menschen gegeben, eine Konversation mit der beiläufigen Bemerkung zu beginnen: Elvis Presley kannte ich gut, wir sind in den 60ern zur selben Zeit in Las Vegas aufgetreten. Tom Jones kann es machen.
Elvis Presley kennt inzwischen die zweite Generation nur noch als toten, wenn auch unsterblichen Rock’n’Roll-König. Und Tom Jones ? Steht immer noch auf der Bühne, ergraut und würdig. Und er entfaltet immer noch eine Stimmwucht, bei der man gleichzeitig auf die Knie fallen und jubelnd aufspringen möchte. Die meisten Besucher der Regensburger Schlossfestspiele entschieden sich am Donnerstag fürs Aufspringen und Jubeln. Sie feierten einen Mann, der es nach Jahrzehnten auf der Bühne nicht nötig hat, sich nur mit Hits durch den Abend zu retten (obwohl er das leicht könnte). Wie erklärt man ein solches Phänomen der Generation „Deutschland sucht den Superstar“, deren Ultrakurzzeit-Erfolgstitel schon nach einem Jahr niemand mehr kennt ?

Sexbomb im gemäßigten Tempo

Tom Jones und seine hervorragende, vergleichsweise junge neunköpfige Band (mit gigantischem Sousaphon !) beginnen den Abend mit rhythmuslastigen Gospels, minimal instrumentiert. Bei den ersten Tönen von „Mama Told Me Not To Come“ dann der erste große Wiedererkennungsjubel. Der wird noch einige Male aufbranden, wenn Tom Jones seine Hits singt: „Sexbomb“ im gemäßigtem Tempo mit übermäßigem Mithüpfen im Publikum, „Delilah“, „Green, Green Grass of Home“, „It’s Not Unusual“ – diese Lieder sind so sehr mit dieser kernigen Stimme verbunden, die möchte man von niemandem sonst hören. Und natürlich den von der Band wunderbar elegant eingeleiteten James-Bond-Titel „Thunderball“. Klar: Für dieses endlos gehaltene „ball“ am Ende reicht die Energie nicht mehr, Tom Jones stückelt es elegant in drei kürzere „Thunderball“.

Bei dieser Stimme vibriert die Luft


Mit dieser Stimme kann er ohnehin machen, was er will. Andere Stimmen werden in hohen Lagen dünn, seine wird sexy. In den Tiefen erst recht. Beim Gospel „Didn’t It Rain“ geht er mit der Stimme so weit runter, dass die Luft im Innenhof des Schlosses vibrierte und vermutlich die Champagnerflaschen im fürstlichen Weinkeller klirren ließ.
Kurz vor Schluss durfte die Band beim treibenden „If I Only Knew“ dann noch mal richtig aufdrehen. Es gab noch eine Verneigung Richtung Elvis („Tower Of Song“) und eine Richtung Prince („Kiss“, zu dessen Popularität Tom Jones seinen guten Teil beigetragen hat). Dann das Finale mit dem Gospel „Strange Things Happen Every Day“. Dieser Tom Jones, dieser Abend: eine Wucht !  

 

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