Kritik

"The Who"-Fans sollten Anna Ermakova nicht anhören: Was bei der singenden Boris-Becker-Tochter fehlt

Anna Ermakova singt einen Song von "The Who". Mit "Behind Blue Eyes" trat die Tochter von Boris Becker am Samstagabend auch bei Florian Silbereisens "Schlagerchampions" auf.
Dominik Petzold
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Anna Ermakova ist die Tochter von Boris Becker
Anna Ermakova ist die Tochter von Boris Becker © Marcel Brell

Im Jahr 1971 nahmen The Who in London eines der größten Rockalben aller Zeiten auf, "Who's Next", unter anderem mit dem Song "Behind Blue Eyes". 14 Jahre später wurde am selben Ort, im Stadtteil Wimbledon, der so rothaarige wie blauäugige Tennis-Teenager Boris Becker zum Weltstar. Selbst der qualifizierteste Hellseher hätte damals nicht ahnen können, dass zwischen dem Leimener Sportler und den Londoner Rockgiganten einmal eine Verbindung entstehen könnte.

Die strahlend blauäugige Anna Ermakova hat auf ihrer Debütsingle "Behind Blue Eyes" von The Who gecovert.
Die strahlend blauäugige Anna Ermakova hat auf ihrer Debütsingle "Behind Blue Eyes" von The Who gecovert. © Marcel Brell

Aber wie's der Weltgeist so treibt, ist das nun geschehen. Anna Ermakova, die Tochter von Boris Becker und Angela Ermakowa, hat nach ihrem Erfolg als Tänzerin bei "Let's Dance" nämlich beschlossen, auch die Musikwelt erobern zu wollen. Und als Debütstück wählte die 23-Jährige "Behind Blue Eyes" von The Who aus. Ohne ihre prominente familiäre Vorgeschichte, so darf man wohl annehmen, wäre es eher nicht so leicht gewesen, über ein Label eine Single zu veröffentlichen.

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Eine blauäugige Angelegenheit

Denn ihr Gesang ist zwar passabel, aber leise, unauffällig und weitgehend ausdruckslos. Die Begleitung wabert vor sich hin, den Quasi-Refrain treibt ein stumpfer Beat vor sich hin, und wie schon bei Limp Bizkits Hit-Version fehlt der alles entscheidende Rockteil, der dem Song überhaupt erst Struktur und Sinn gibt. Schließlich besingt hier ein aggressiver Erzähler die Unbill seines Lebens. Ohne diese Rockexplosion bleibt ein musikalisch gleichförmiges Klagen, was hinter den blauen Augen, "Behind Blue Eyes", alles an Häme und Unverständnis zu ertragen ist.

Anna Ermakova (l.) und ihre Mutter Angela Ermakova
Anna Ermakova (l.) und ihre Mutter Angela Ermakova © picture alliance/dpa

Anna Ermakowa scheint sich in Pete Townshends Worten wiederzufinden, und die besungenen blauen Augen, die sie mit ihrem Vater Boris teilt, passen da natürlich bestens. Ihre Cover-Version ist zwar auch nicht schlimm, aber idealerweise sollten sie ausschließlich Menschen wahrnehmen, die noch nie von The Who gehört haben.


"Behind Blue Eyes" ist bei Stars erschienen und auf Streaming-Portalen zu hören

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9 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 15.01.2024 17:30 Uhr / Bewertung:

    Als überzeugter Who-Fan hab ich mir trotzdem die Anna angehört.....was für ein Stimmchen. Sie sollte sich nicht an solche Songs wagen. Ihr Song hat in meinen Augen auch keine "Seele".
    Als Entschädigung hab ich mir gleich mal "Won't Get Fooled Again (Live at Kilburn 1977) " von den Who reingezogen. Laut.

  • wore am 15.01.2024 17:00 Uhr / Bewertung:

    Vor fast 60 Jahren hatten The Who ihr Debüt mit "My Generation". "This is (was) my generation, baby". Das Lebensgefühl von damals lässt sich nicht wiederholen. Wie kann sich so eine Trällerin der heutigen Generation (Z?) erdreisten, Songs von The Who zu covern. Muss ich mir zum Glück nicht anhören.

  • .x.x. am 15.01.2024 12:07 Uhr / Bewertung:

    Wenn das gelangweilte Promi-Töchterchen (alternativ geht auch Spielerfrau) sich irgendwie medienwirksam betätigen will, wird sie Model, Schauspielerin, Sängerin oder nennt sich DJane. Ermakova ist nicht die erste, die diesen Weg geht und wird nicht die letzte sein. Einfach nicht beachten solche C-Promis und schon gewinnt das eigene Leben deutlich an Wert.

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