Symphonieorchester: Glaube, Liebe, Hoffnung

Die Debatte um das drohende UKW-Aus für BR Klassik überschattet die Vorstellung der neuen Saison des BR-Symphonieorchesters
Robert Braunmüller |
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Ich habe große Sorge“, sagt Mariss Jansons. „Ich kann das nicht verstehen.“ Immer, wenn es irgendwo Einschnitte gebe, treffe es die Kultur, klagte er. „Leider ist das nicht meine Entscheidung. Ich kann nur darauf vertrauen, dass die Verantwortlichen nichts unternehmen, das der klassischen Musik schadet.“

Die Debatte um BR Klassik überschattete die Vorstellung der neuen Saison des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Der Orchestervorstand Werner Mittelbach befürchtet, die Klangkörper des Senders könnten Schaden nehmen, wenn die die Klassikwelle zugunsten des Jugendkanals „Plus“ ab 2016 nur noch digital ausgestrahlt wird.

Der BR-Sprecher Markus Huber betonte, dies habe keinerlei Auswirkungen auf das Symphonieorchester, den Chor und das Rundfunkorchester. Die Digitalisierung sei eine Stärkung dieses Bereichs. Das klingt schön, ist angesichts der wiederholten Kritik des Rechnungshofs an den Orchestern und der drohenden Klangkörperfusion beim SWR leider nur schwer zu glauben.

Rattle kommt wieder

Ansonsten gab es viele freudige Nachrichten: Simon Rattle kehrt mit einem konzertanten „Rheingold“ zurück, Jansons dirigiert Tschaikowskys Oper „Pique Dame“. Der schwierige Krystian Zimerman soll das erste Brahms-Konzert spielen. Gustavo Dudamel und Lionel Bringuier debütieren beim Orchester, die Zusammenarbeit mit Herbert Blomstedt, John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Daniel Harding, Andris Nelsons und Esa-Pekka Salonen setzt sich fort. Musik des 20. und 21. Jahrhunderts wird selbstbewusster als früher unter die Klassiker gemischt.

Auch Spaenle will den Konzertsaal

Jansons, der 2016 sein Amt als Chefdirigent des Concertgebouw Orchesters in Amsterdam aufgeben wird, kämpft trotz Rückschlägen weiter für einen neuen Konzertsaal, wobei er den Finanzgarten favorisiert: „Wenn ich München verlasse, kann die Sache schiefgehen.“ Dies sei auch ein Grund gewesen, warum er sich für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks entschieden habe.

Gestern sprang ihm auch Kunstminister Ludwig Spaenle bei: „Ein neuer und zusätzlicher Konzertsaal in München ist aus meiner Sicht vertretbar und sinnvoll.“ Er habe die ehemals bestehende Arbeitsgruppe wieder eingesetzt, um geeignete Standorte zu prüfen. Dann sollen die politischen Weichen gestellt werden.

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