Stil mit Stahl: Spott im Netz über Abbas neue Kostüme

Die Stimmen sind etwas zittriger, die Haare weißer - egal! Sie singen wieder. Fast 40 Jahre nach der Trennung hat die erfolgreichste schwedische Popgruppe aller Zeiten ein Album nachgeschoben - und plant Auftritte, zumindest als Hologramme.
So groß die Begeisterung über das Comeback der Vier ist, so groß ist auch die Verwunderung über die Ausstattung auf dem neusten Bandfoto: In schwarzen, körpernahen Anzügen, die an den Gelenken mit bunten Scharnieren zusammengetackert sind, kündigen Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad in den Sozialen Medien ihr Album "Voyage" an.
Twitter-Nutzer vergleichen die Kostüme sofort mit Kraftwerk, Daftpunk - oder gleich mit den Tele-Tubbies.

Kraftwerk? Daftpunk? Tele-Tubbies!
Der Sound klingt da schon vertrauter - ein tanzbarer Beat, eine einprägsame Melodie, dazu die sanfte und immer noch unverkennbare Stimme von Agnetha Fältskog - und die Schwermut der neuen Texte knüpft ebenso an lange Vergangenes an: In der ersten Auskoppelung "Don't shut me down" geht es um ein heimliches Treffen, verstummendes Kinderlachen, die nächtliche Kälte und innere Einsamkeit im Stadtpark, und schließlich ein neues "Ich", das einer lange verrauchten Liebe in einer besseren Version gegenübersteht. Weniger wütend. Deutlich abgeklärter.
Was es nun mit der Kleidung auf sich hat und wofür die Helme nötig sind, erschließt sich nicht. Sicher ist: Die Band hat sich auch hier nicht völlig neu erfunden. Schon in den Siebzigerjahren machte Abba regelmäßig mit Bühnenkostümen Schlagzeilen - die nach einem Bericht der "Vogue" oft von einem schwedischen Lehrer namens Owe Sandström und dessen Partner Lars Wigenius entworfen worden waren.
Plateauschuhe, Animal Prints, Kimonos, Flamenco-Kostüme - was heute auf der Bühne und in der Fußgängerzone niemanden mehr überrascht, ging nicht selten auf die modische Auswahl der vier Schweden zurück. Ob es bei den Taucheranzügen genauso kommt - wer weiß.