So war DJ Bobos großer Zirkus
Der Bobo ist nicht totzukriegen. Während seine Artisten miteinander, durcheinander, Saltos und FlicFlacs machen, steht der Eurodancer im poppigen Zirkusdirektor-Kostüm am Samstag in der Olympiahalle und singt „Take control of your Body and your Soul“ (Foto: Sigi Müller). Von hinten rast ein Artist heran, rollt sich ein und fliegt im Salto über ihn. Dazu klatschen 6000 Zuschauer rhythmisch, was zur nächsten Nummer überleitet: Zum neuen „Try Try Try“, das klingt wie alle Bobo-Hits, gibt's rhythmische Sportgymnastik mit Fahnen.
Im Programmheft zur „Circus“-Show verspricht DJ Bobo „eine Show, die die Welt noch nicht gesehen hat“. Ein Ziel, an dem er zwangsläufig scheitert. Denn Pop und Zirkus haben Künstler wie Pink und Britney Spears spektakulärer zusammengebracht: Auch wenn DJ Bobo eine Schlangenfrau, fünf Artisten und Tänzer dabei hat, bleibt's nur eine solide Show, die für Hits wie „Around the World“ und „Pray“ zu einer uncharmanten Sci-Fiction-Ästhetik wechselt.
Fantastische Kostüme
Umso charmanter gibt sich Dj Bobo, der zwei Fans auf die Bühne holt, die „Everbody“ singen. Nicht schön, aber selten. Weil DJ Bobo mehr Entertainer, weniger Sänger ist, wird er vom DSDS-Dritten Jesse Ritch unterstützt. Ritch und Kate Matl führen durch 22 Bobo-Jahre, singen „Man in the Mirror“, weil er Support von Michael Jackson war und „I want it that way“, das die Backstreet Boys als Vorband von Bobo schmachteten.
Höhepunkt der Show ist eine Ringturn-Nummer, bei der Artisten in Superhelden-Kostümen fliegen. Doch die zauberhafte Zirkusatmosphäre geht verloren, wenn alte Choreographien im Hawaii-Bühnenbild aufgewärmt werden. Am schönsten umgesetzt hat die Zirkusidee Bobos Frau Nancy Baumann: Sie hat zur soliden Show fantastische Kostüme entworfen. Oder wie MC Bobo rappt: „You don't know, what you don't know, like the colours of the rainbow.“
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