So war das Konzert von OneRepublic

Til Schweigers Schmusesänger: OneRepublic liefern Hits am laufenden Band. Im Zenith versucht die Band um Ryan Tedder, den 6000 Fans einzuheizen
Sebastian Lauterbach |
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Der Sänger der US-amerikanischen Band One  Ryan Tedder (l).
Der Sänger der US-amerikanischen Band One Ryan Tedder (l).

Kein Schweiger/Schweighöfer-Film kommt ohne ihn aus: dem einen OneRepublic Hit. Eingängige Melodien, sofort erkennbare Refrains. Perfekt für Film, Fernsehen und natürlich auch Radio. Mitsingen ist kein Problem. Durch die Dauerbeschallung auf allen Kanälen ist das auch kein Wunder. Auch wenn man nicht zur Hauptzielgruppe gehört. Denn die bewegt sich zwischen Tennie-Mädchen und dem eventuell mitgebrachtem Freund und einer Ü40-Fraktion, die die oben genannten Filme und deren Musik wahrscheinlich toll fanden. Nach einem kurzem Intro steigen die sechs Männer mit Light It Up aus dem aktuellen Album Native ein. Keine ausgekoppelte Single, keiner dieser Hits. Ein atmosphärischer Vierminüter mit leichten Hang zum Sphärenhaften. Die Bühne ist noch nicht zu sehen.

Ein Vorhang verperrt die Sicht und gibt nur die Silhouetten, der von hinten angeleuchteten Bandmitglieder preis. Ein schöner Effekt. Die Spannung steigt bis der Vorhang fällt. Das Publikum kreischt und jubelt. Es folgen die Kracher: Secrets, Stop And Stare, Apologize und so weiter. Alles schon tausendmal gehört. Große Improvisationen bleiben aus. OneRepublic spielen ihr Set sauber runter.

Ein seltsam reizloser Auftritt

Während Frontmann und Mastermind Ryan Tedder wenigstens etwas Stimmung reinbringen will, bleibt der Rest steif und emotionslos. Passend zum Publikum. Mit viel Glück erspäht man ein Kopfnicken. Mitgeklatscht wird nur, wenn Tedder es ausdrücklich vormacht. Vorausgesetzt Smartphone, Digicam oder Tablet sind nicht gerade ins Blickfeld gerückt. Warum auch knapp 36 Euro ausgeben und auf der Bühne seine Lieblingsband genießen, wenn man das Konzert auf einem vier Zoll Bildschirm, mit schlechter Auflösung betrachten kann.

Tausendfache Vervielfältigung, taube Arme inklusive. Da hilft dann auch nicht die spektakuläre Lichtshow mit LED-Wand, die aber leider nur teilweise zum Zuge kommt. In den etwas über 90 Minuten zeigen OneRepublic ein Set, das niemanden überrascht. Das wäre nicht sonderlich schlimm, wenn die Songs ihre Energie auf das Publikum übertragen hätten.

Aber am Ende bleibt ein seltsam reizloser Auftritt zurück, der nur durch einen kurzen Moment aus dem Mainstream-Allerlei ausbricht: Das Spotlight ist auf Gitarrist Zach Filkins gerichtet. Er schmettert ein Zwischenspiel auf der Akkustikgitarre gen Publikum. Virtuos, verblüffend, grandios. Damit hat man dann doch nicht gerechnet. Und zum ersten und einzigen Mal verschwinden auch alle Displays in die Hosentaschen.

 

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