Sir Simon Rattle und die Neugier auf Bayerns Blasmusik
München - Star-Dirigent Sir Simon Rattle will in der ersten Saison als Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO) die Blasmusik des Freistaats kennenlernen.
Sir Simon Rattle: "Mein bairischer Dialekt ist noch ziemlich am Anfang"
Rund ein Jahr lang will das Orchester mit Laienensembles aus ganz Bayern mehrere Stücke einstudieren und sie beim "Symphonischen Hoagascht" am 7. Juli 2024 in München spielen. "Das scheint ein perfekter Weg zu sein, um Freunde zu finden und mit verschiedenen Gruppen zu arbeiten", sagte Rattle am Mittwoch bei der Vorstellung der Spielzeit 2023/2024 in München.
Bislang habe er wenig über diese Musiktradition gewusst, das werde sich nun hoffentlich ändern, hoffte Rattle. "Ich freue mich enorm darauf." Auch sprachlich sieht der langjährige Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und des London Symphony Orchestra noch Nachholbedarf. "Mein bairischer Dialekt ist noch ziemlich am Anfang", gestand er. Noch bis zum 26. Mai können sich Blaskapellen, symphonische Blasorchester und andere Laiengruppen bewerben.
BR-Intendantin Katja Wildermuth nannte Rattle einen Glücksgriff. Er stehe für den Geist der Offenheit, der Kreativität und auch der Vielfalt innerhalb der klassischen Musikwelt. Start in die Spielzeit ist am 21. September mit dem Oratorium "Die Schöpfung" von Joseph Haydn mit Chor, Orchester und Solisten, darunter dem Tenor Christian Gerhaher. Gastkonzerte führen Rattle und das Orchester unter anderem nach Paris, Wien und Berlin.