Simon Rattle: Dem Ärger Luft machen

Simon Rattle fordert Markus Söder im Werksviertel mit einem symphonischen Flashmob heraus.
Robert Braunmüller
Robert Braunmüller
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Bläser des BR-Symphonieorchesters bei der Eröffnung des Containers im Werksviertel.
Die Bläser des BR-Symphonieorchesters bei der Eröffnung des Containers im Werksviertel. © Astrid Ackermann

Beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks regiert derzeit der Grant. Die von Markus Söder verordnete "Denkpause" für den geplanten Konzertsaal im Werksviertel sorgt für Frust. Nachfragen zu diesem Thema - etwa bei Pressekonferenzen - lösen regelmäßig gereizte bis hochemotionale Reaktionen aus.

Geplanter Konzertsaal im Werksviertel sorgt für Frust

Der designierte Chefdirigent Simon Rattle hat sich mit Äußerungen zum Prestigeprojekt seines Orchesters zurückgehalten, die BR-Intendantin Katja Wildermuth ebenfalls. Dafür dürften taktische Erwägungen maßgeblich sein, um die Politik nicht übermäßig zu verärgern. Ohnehin will der BR mit Rücksicht auf die Gebührendebatte nur die technische Ausstattung des Saals finanzieren und die Miete zahlen, den Bau aber dem Steuerzahler in München und dem Rest Bayerns überlassen.

Markus Söder hat dem geplanten Konzerthaus im Werksviertel eine Denkpause verpasst.
Markus Söder hat dem geplanten Konzerthaus im Werksviertel eine Denkpause verpasst. © picture alliance / Cukrowicz Nachbaur Architekten/dpa

In einer Woche, so ist zu hören, will das Orchester ein Zeichen des Protests setzen. Geplant ist ein symphonischer Flashmob im Umfeld des Bauplatzes, wo derzeit das Riesenrad steht. Rattle will bei diesem organisierten Spontankonzert am kommenden Freitag um 12 Uhr Ausschnitte aus dem Programm des Konzerts bei "Klassik am Odeonsplatz" dirigieren, bei dem Klassiker der Filmmusik auf dem Programm stehen. Neben dem BR-Symphonieorchester und dem Bayerischen Landesjugendorchester werden auch Laien mitwirken. Gerechnet wird mit etwa 300 Teilnehmern.

Der BR zeigt im Werksviertel Präsenz

Seit Mittwoch zeigt der BR im Werksviertel mit einem von den Musikern unter Anleitung des Graffiti-Künstlers Loomit bunt bemalten Containers Präsenz. Die in München lebende Geigerin Lisa Batiashvili kritisierte, dass China mehr oder weniger jede Woche einen neuen Konzertsaal eröffne, werde, dieses längst zugesagte Projekt jedoch verschleppt werde. Die Musikerinnen und Musiker aus dem Orchester bemühten sich bei der Eröffnung zwar um verbale Abrüstung, ihr Zorn war dennoch spürbar. "Das BR-Symphonieorchester ist gekommen, um zu bleiben. Wir wollen hier sesshaft werden", betonte der Programmdirektor Kultur, Björn Wilhelm. "Bayern und München brauchen dieses Konzerthaus." Man wolle hier mit der digitalen Zeit gehen, alle Menschen in der Breite mitnehmen und einen neuen Leuchtturm für Bayern schaffen.

Im Container sollen Künstlergespräche, Workshops oder Ausstellungen stattfinden. Auch Social-Media-Formate wie der orchestereigene Podcast werden dort produziert.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.