Sigma stellen spektakuläres 360°-Video vor
Normale Musikvideos waren gestern. Wer mit der Zeit geht und den Trend erkannt hat, setzt auf 360°-Videos. Auch in den sozialen Netzwerken wie Facebook sind immer mehr solcher Clips zu finden, die dem Zuschauer eine totale Rundumsicht ermöglichen. Das britische Drum'n'Bass-Duo Sigma setzt für seinen neuen Song "Nightingale", der am heutigen Freitag Video-Premiere feiert, auch auf die 360°-Technik. Aber nicht nur visuell.
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Denn Cameron Edwards und Joe Lenzie, so die Namen hinter Sigma, haben mit "Nightingale" einen Track produziert, der speziell für raumfüllende 360°-Lautsprecher optimiert ist. "Die dänische Firma Libratone ist auf uns zugekommen, damit wir einen neuen Song speziell für ihre Full-Room-Technologie kreieren", erzählt Edwards im Interview mit spot on news. Nach einem ersten Soundtest seien beide begeistert gewesen. "Du kannst irgendwo im Raum stehen und hast immer das Gefühl, dass die Musik aus allen Richtungen kommt. Das ist wirklich cool", erklärt der Brite.
Im Musikvideo sind die Fans die Stars
Die Herausforderung für die Musiker sei nun gewesen, "ein Lied zu machen, das auf diesen 360°-Lautsprechern richtig gut klingt". Um das Potenzial des raumfüllenden Klanges voll auszuschöpfen, mussten einige Dinge beachtet werden, lässt Edwards wissen. Mit dem Ergebnis sind Sigma sehr zufrieden. "Als wir 'Nightingale' das erste Mal hörten, klang es wie ein EDM-Track. Aber dann haben wir dem Ganzen unseren Drum'n'Bass-Stempel verpasst. Das klingt fantastisch."
Aber "Nightingale" ist auch noch auf andere Weise innovativ. Im Musik-Video sind ihre Fans die Stars. Denn es ist der erste Musik-Clip überhaupt, der nur von Fans gedreht wurde. Weltweit haben Sigma dazu die neuen Libratone-Zipp-Lautsprecher inklusive 360°-Kameras an ihre Anhänger verschickt, damit diese Teil des "Nightingale"-Clips werden konnten. Ihre Aufgabe: Die aufregenden Momente einzufangen, die sie erleben, wenn sie "Nightingale" hören.
"Es wird viel Spaß machen, den Clip anzuschauen"
Wissen mit den Knöpfen und Reglern gut umzugehen: Joe Lenzi (l.) und Cameron Edwards von Sigma Foto:Sigma
"Mehrere Hundert Leute haben teilgenommen", freut sich Edwards und fügt an: "Da waren echt verrückte Sachen dabei. Durch die 360°-Aufnahmen wirken die Videos viel intensiver. Plötzlich bist du mittendrin, stehst irgendwo in einem Büro, gehst mit zum Baden oder feierst auf einer privaten Party mit. Ein paar Jungs haben uns sogar ein Video mitten aus der Wüste geschickt. Das ist wirklich cool." Und Edwards verspricht: "Es wird viel Spaß machen, den Clip anzuschauen."
Am verrücktesten sei übrigens ein Video von Studentinnen aus Frankreich. Diese hätten ihre gesamte Wohnung mit Silberfolie ausgekleidet. "Auf den ersten Blick waren die Mädels selbst nicht zu sehen. Erst als die Drums vom Song einsetzen, kommen sie scheinbar aus der Wand heraus. Was für eine verrückte Idee."
"Wir mussten wirklich hart kämpfen"
Die Auswahl der besten Videos, die es in den endgültigen Clip geschafft haben, dauerte laut Edwards fünf bis sechs Monate. Aber er würde diesen Aufwand wieder betreiben. Schließlich habe es eine Menge Spaß gemacht, die Kreativität der Fans zu sehen. Inspiriert wurden Sigma bei "Nightingale" übrigens vom gleichnamigen Märchen des berühmten dänischen Dichters Hans Christian Andersen.
Mit dem Hit "Changing" gelang Sigma im Jahr 2014 der große Durchbruch. Seitdem arbeiten sie mit Stars wie Rita Ora ("Coming Home") oder Ella Henderson ("Glitterball") zusammen. Doch die großen Künstler standen keinesfalls Schlange, erinnert sich Edwards. "Davor mussten wir wirklich hart kämpfen, um Leute zu finden, die mit uns arbeiten. Aber nach unserem Nummer-Eins-Erfolg mit "Changing" wurden uns viele Türen geöffnet. Plötzlich konnten wir mit ganz vielen Leuten zusammenarbeiten. Darüber sind wir sehr glücklich."
Kollaboration mit Helene Fischer?
Für dieses Jahr hat sich das Drum'n'Bass-Duo große Ziele in Übersee gesteckt. "Wenn wir uns eine Kollaboration aussuchen könnten, dann wären Künstler wie The Weeknd oder Drake natürlich der Wahnsinn für uns", so Edwards. Und könnte es auch mal eine Zusammenarbeit mit einem deutschen Superstar geben? "Wir suchen immer nach neuen Partnern, mit denen wir zusammenarbeiten können", sagt der Brite. Von Helene Fischer hätten sie schon gehört. "Wir werden mal ihre Songs auschecken. Sie ist zwar schon eine etablierte Künstlerin, aber für uns wäre das mal was Neues."
In Deutschland wird sich Sigma vermutlich im Sommer blicken lassen. Genaue Termine könne das Duo aber noch nicht nennen, da die Festival-Anfragen erst so langsam einträfen.