Sido rappt über seine Wurzeln
Rapper Sido schlägt neue Töne an: In seiner neuen Single "Geuner" beschäftigt er sich mit seiner Identität als Sinto. Der Clip dazu beeindruckt mit starken Bildern aus dem Leben der Roma in Rumänien.
Deutschrap-Star Sido (35, "Astronaut") arbeitet weiter seine Herkunft auf. Erst vor wenigen Jahren hat er sich dazu bekannt, dass er in den ersten Jahren seiner Kindheit in Ost-Berlin aufgewachsen ist, nun thematisiert er erstmals seine Sinti-Wurzeln in einem Song. "Geuner" ist die dritte Vorab-Single aus Sidos neuem Werk "Das goldene Album", das am 18. November erscheint.
"Das goldene Album" von Sido können Sie hier vorbestellen
Während Sido in "Geuner" über seine eigene Jugend rappt, zeigt der Clip dazu in eindrucksvollen Bildern das harte Leben der Roma in Rumänien, wo sie massiver Diskriminierung ausgesetzt sind. Clip wie Song thematisieren auch Gewalt und Kriminalität, die mit dem Leben am Rande der Gesellschaft aber auch den traditionellen Familienstrukturen einhergehen: "Ich musste das machen, was jeder in der Gegend machte, viele dumme Dinge tun wegen Ehrensache. Mein Onkel sagt, so ist das bei uns, wenn uns eine Sache fehlt dann ist das Vernunft", rappt Sido etwa.
"Die besten Musiker der Welt"
Das Video zeigt die Roma aber auch als Volk, das sich unter schwierigen Bedingungen seine Würde und Lebensfreude bewahrt, mit Musik, Tanz und Sport. Auch Sido zeigt sich stolz auf seine Herkunft: "Wir sind noch viel mehr als das was du uns unterstellst, ich mein wir Zigeuner sind die besten Musiker der Welt. Es gibt nichts, was uns hält, nimm mein Geld doch das macht mir nix, weil Blut dicker als Wasser ist."
Roma leben in Rumänien oft in ärmlichen Verhältnissen. Foto:Usta ProductionsWie tief die Vorurteile gegen Sinti und Roma immer noch sitzen, sieht man daran, dass sich neben Lob der Fans auch zahlreiche rassistische Hasskommentare unter dem "Geuner"-Video auf Youtube finden. Andere kritisieren Sido dafür, dass er mit dem Clip die Vorurteile vermeintlich bestätige, wieder andere hinterfragen, wie "real" das späte Bekenntnis des Rappers zu seinen Wurzeln ist. Auf jeden Fall scheint das Thema kontrovers genug zu sein, um reichlich Aufmerksamkeit zu generieren: Nach nur einem Tag wurde der Clip auf Youtube bereits 200.000 Mal angesehen.