"Rock am Ring": Das sagt der Veranstalter
Terrorwarnung: Mit Rock am Ring wurde eines der größten Musikfestivals Deutschlands unterbrochen (AZ berichtete). Ob vorläufig oder komplett wird sich erst noch zeigen. Ginge es nach Veranstalter Marek Lieberberg (71), soll das Festival unter allen Umständen fortgesetzt werden. "Wir hoffen und wünschen uns, dass wir das Festival morgen wieder aufnehmen können", sagte der 71-Jährige in einer emotionalen Pressekonferenz, in der er sich zu der Unterbrechung "aufgrund einer terroristischen Gefährdungslage" äußerte.
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Vor allem die Unsicherheit über die Dauer der polizeilichen Ermittlungen brachte Lieberberg dabei in Rage. "Warum ist es beim Fußball möglich, warum ist es bei anderen Situationen möglich, warum sind wir die Prügelknaben für die Situation", beantwortete er die Frage eines Journalisten. Er spielte dabei unter anderem auf den Bombenanschlag auf den Team-Bus von Borussia Dortmund an. "Wir zahlen den Preis für den Skandal um Amri. Wir sind die Lückenbüßer dafür", sagte er weiter.
Lieberbergs Wutrede polarisiert
Von den Journalisten im Saal gab es zustimmenden Applaus. Auf Twitter sorgte seine Wutrede hingegen für geteilte Meinung. "Der #RAR2017 Veranstalter Lieberberg ist richtig wütend und redet deshalb viel Quatsch", heißt es unter anderem. Oder auch: "Sind das Journalisten gewesen, die die Rede von Lieberberg mit Klatschen unterbrochen haben, als es um Muslime und Demos gegen Terror ging?"
Lautstarker Abgang
Für weniger Furore sorgte die Reaktion der Festivalbesucher auf die Unterbrechung von Rock am Ring. Es lief nicht nur alles ruhig und gesittet ab, auch die Stimmung konnte der Situation entsprechend aufrechterhalten werden. Wie zahlreiche Clips und Tweets auf Twitter zeigen, stimmten die Rockfans beim Verlassen des Festivalgeländes Songs wie "Die Pure Lust am Leben" von Geier Sturzflug oder "You'll never walk alone" an.
Wie die Festivalbesucher geben sich auch die meisten Twitter-Kommentatoren einsichtig: "Lieber ein geräumtes Festival als eine Meldung von Toten und Verletzten. Für die Besucher und Musiker tut mir das wirklich leid", bringt es einer der zahlreichen Tweets auf den Punkt.
"Sicherheit muss an erster Stelle stehen"
Zu guter Letzt ließ Bundesinnenminister Thomas de Maizière (63) über den Twitter-Account des Innenministeriums ein Statement veröffentlichen. "Innenminister Lewentz hat entschieden, das Festival Rock am Ring am Freitagabend zu unterbrechen, hierüber hat mich mein Kollege im Vorfeld informiert. Für diese verantwortungsvolle Entscheidung hat er meine volle Unterstützung. So bitter es ist, die Sicherheit der Festivalbesucher muss an erster Stelle stehen", heißt es.