Reggae-Star Patrice: "Routine tötet"

Nach drei Jahren Wartezeit veröffentlicht Reggae-Sänger Patrice am 30. August sein neues Album "The Rising Of The Son". Seit über 15 Jahren macht der gebürtige Kölner Musik.
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Nach drei Jahren Wartezeit veröffentlicht Reggae-Sänger Patrice am 30. August sein neues Album "The Rising Of The Son". Seit über 15 Jahren macht der gebürtige Kölner Musik und sorgt dabei immer wieder für den ein oder anderen Sommerhit. Auch sein neues Album ist gespickt mit guter Laune, Hoffnung und vor allem jeder Menge Chartpotential.

"Bang bang I am making a ghost when my gun barrel smokes", mit diesen Worten bricht Patrice sein Schweigen. Seit dem letzten Album "One" ist einige Zeit vergangen und der Sänger hat viel erlebt. Was genau, erzählt er in 13 Liedern auf seiner neuen Platte. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät er zudem, was sein Sohn mit seiner Musik zu tun hat und warum es Patrice als Künstler ohne eine unbeschriftete Kassette gar nicht gäbe.

Hier gibt es das Album "The Rising Of The Son" von Patrice

Was bedeutet Ihr Albumtitel "The Rising Of The Son"?

Patrice: Der Titel an sich ist ein Wortspiel zwischen Sohn und Sonne. Durch die Sonne kann man immer wieder die Dinge in einem neuen Licht sehen. Der Sohn steht für mich für die Wiedergeburt von Gottes Sohn. Beides spielt ganz schlicht auf einen neuen Tag und Wiedergeburt an. Für diese Elemente steht der Titel. Es geht um die Auferstehung von etwas Altem in einer neuen Form. Ich wollte mit dem Album einen Frühling und eine neue und unschuldige Energie schaffen. Das Album ist ein sehr positives Album.

Glauben Sie an die Wiedergeburt?

Patrice: Ich weiß es nicht. Ich muss es auch nicht wissen. Eigentlich ist das keine Frage, die ich mir stelle. Wenn man es physikalisch betrachtet ist es so, dass kein Teil, kein Atom diese Erde verlässt, sondern sich neu formiert. Ich denke so ist es mit allem, auch mit Musik.

"The Rising Of The Son" ist Ihr sechstes Studioalbum. Haben Sie zu Beginn Ihrer Karriere geglaubt, dass Sie so weit kommen?

Patrice: Darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Ich war noch jung. Seit meinem ersten Album bin ich durchgehend am Arbeiten und versuche immer, mit der nächsten Platte das beste Album zu machen. Dabei drücke ich immer das aus, was gerade aus mir heraus kommt. Da komme ich nicht dazu, darüber nachzudenken, was ich da mache oder ob meine Musik bei den Hörern ankommt. Zwischendurch habe ich auch andere Gruppen produziert oder auch einen Kunstfilm gemacht. Das war so viel, dass ich nie an den Punkt kam, es zu realisieren.

Ihre Melodie zum Song "Lover Man" erinnert stark an einen alten Song von Michael Jackson. War das Absicht?

Patrice: Das war keine Absicht. Mir ist das selbst auch erst bewusst geworden, als mich ein Freund danach gefragt hat. Ich habe mir den Song dann mehrmals angehört und es ist tatsächlich so. Aber genau das meinte ich vorher mit der Wiedergeburt von Dingen, so was passiert in der Musik. Das Lied war dann fertig und ich wollte es nicht mehr ändern, nur weil es an Michael Jackson erinnert. Ich hatte "Lover Man" innerhalb von zwei Stunden aufgenommen und wollte diesen Moment nicht verfälschen, indem ich nachträglich noch etwas ändere.

Was macht Sie selbst glücklich?

Patrice: Ich freue mich darüber wenn der Tag damit beginnt, dass die Sonne scheint. Sonnenschein ist ein Geschenk. Mich macht es auch glücklich, wenn einfach ein guter Vibe herrscht. Es muss nicht immer etwas Konkretes sein. Manchmal reicht es aus, wenn irgendwas funktioniert hat oder man jemanden getroffen hat, um ein gutes Gefühl zu haben. Ich habe neulich mit einem Freund gejammt und er sagte, er findet mein Album "Killer". Klar, dass es mir dann besonders gut geht.

Sie wohnen überwiegend in Paris. Bietet Ihnen die Stadt das, was Sie zum Glücklichsein brauchen?

Patrice: Die Stadt bietet einen großen Mix. Besonders die Gegend, in der ich wohne ist kulturell sehr gemischt. Es ist eine Stadt mit sehr viel Kultur und schönen Gebäuden. Auf der anderen Seite gibt es dort aber auch viel Dreck und das finde ich irgendwie cool. Außerdem gibt es in Paris den Louvre und all die Gebäude, die im Krieg nicht zerbombt wurden. Dass das Alte mit dem Neuen in Paris so gut koexistiert finde ich Wahnsinn. Ich werde aber auch wieder weiterziehen. Es ist nicht meine ultimative Entscheidung. Es wird auf jeden Fall weiter gehen.

Glauben Sie, dass Sie sich jemals auf eine Stadt festlegen werden?

Patrice: So lange ich in der Lage bin, zu reisen und immer wieder neu zu entscheiden, wo ich sein will, werde ich auch weiterfahren und mich in neue Situationen begeben. Das hält mich am Leben. Ich glaube Routine tötet. Aber das ist meine Entscheidung, jeder der sich gerne fest an einen Ort binden will, soll das auch tun. Solange ich reisen kann, werde ich mich immer wieder neu orientieren. Ich möchte so viel wie möglich von dieser unheimlich tollen Welt sehen auf der wir leben.

Welcher Song war der Wichtigste Ihrer Karriere?

Patrice: "You Always You". Ohne diesen Song gäbe es mich so nicht. Ich hatte ihn aufgenommen und einem Produzenten gegeben. Der war von dem Song so geflasht, dass er ihn einfach einem Freund auf einer Kassette in den Briefkasten gesteckt hat - ohne Namen und alles. Der hat den Song gehört und lief dann am Ende durch ganz Hamburg, weil er wissen wollte, wer ihm diese Kassette zugesteckt hatte. Daraus wurde eine richtige Legende. Alle wollten wissen: Was ist das und wer ist das? Bis ihm dann sein Freund gesagt hat, dass er es war, der ihm die Kassette zugesteckt hatte. Er meinte dann ich sei ein Künstler, mit dem er gerne arbeiten würde und so hat das alles überhaupt angefangen.

Hat sich Ihre Musik verändert seit Sie Kinder haben?

Patrice: Ich glaube schon. Mein Sohn hat eines der Lieder auf diesem Album geschrieben. Zumindest den Refrain. Mein Kleiner hatte die Musik gehört und dann einem Freund, mit dem ich an dem Song gebastelt habe, auf einem Zettel den Refrain überreicht. Der hat natürlich erst mal nur "Danke" gesagt, aber als er dann an die Lyrics ging meinte er zu mir: "Ich habe echt überlegt, aber ich habe bei dem Song immer nur den Text von deinem Sohn im Kopf." So kam es dann, dass wir tatsächlich die Lyrics von meinem Sohn genommen haben.

Wie hat Ihr Sohn reagiert?

Patrice: Der hat sich natürlich riesig gefreut und wollte wissen was jetzt passiert. Ich habe ihm gesagt, ich melde ihn gleich mal bei der GEMA an und er bekommt ganz viel Geld auf sein Konto.

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