Nach Antisemitismusvorwürfen: Roger Waters darf in Frankfurt auftreten

Roger Waters darf nun doch am 28. Mai in der Frankfurter Festhalle auftreten. Der Musiker hatte die Konzertabsagen aufgrund von Antisemitismusvorwürfen gegen ihn rechtlich angefochten - mit Erfolg.
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Roger Waters wehrt sich vehement gegen Antisemitismusvorwürfe.
Roger Waters wehrt sich vehement gegen Antisemitismusvorwürfe. © Ben Cook/Shutterstock.com

Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters (79) darf nun doch am 28. Mai in der Festhalle in Frankfurt am Main auftreten. Das hat jetzt das Verwaltungsgericht in einer Mitteilung bekannt gegeben. Dort hatte der Musiker unlängst einen Antrag eingereicht, nachdem die hessische Landesregierung und der Magistrat der Stadt das Konzert absagen wollten, mit der Begründung, dass Waters "einer der reichweitenstärksten Antisemiten der Welt" sei.

In der Mitteilung heißt es jedoch, dass die 7. Kammer des Verwaltungsgerichts Frankfurt am Main am 24. April beschlossen habe, dass "die Stadt Frankfurt am Main und das Land Hessen als Gesellschafter der Frankfurter Messe GmbH dem Musiker und Antragsteller die Möglichkeit verschaffen" müssen, sein geplantes Konzert durchzuführen.

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Waters' Antrag sei demnach zulässig und seine Produktionsfirma habe im Herbst 2022 mit der Messe GmbH einen Vertrag zur Durchführung des Konzerts am 28. Mai 2023 abgeschlossen. Weiter schreibt das Gericht: "Inhaltlich habe der Antragsteller einen Anspruch auf Durchführung des Konzerts aus Art. 3 Grundgesetz in Verbindung mit der Selbstbindung der Verwaltung. Denn die Festhalle sei als Event- und Konzerthalle aufgrund der bisherigen Benutzungspraxis allgemein für Veranstaltungen und Konzerte von internationalen Künstlern sowie für Messen, Ausstellungen und Kongresse von Unternehmen gewidmet."

Gegen den Beschluss könne allerdings noch innerhalb von zwei Wochen Beschwerde eingelegt werden.

Konzert in München findet ebenfalls statt

Auch die Stadt München hat nach einer rechtlichen Prüfung beschlossen, das Konzert von Waters am 21. Mai in der Münchner Olympiahalle stattfinden zu lassen. Es gebe laut Oberbürgermeister Dieter Reiter (64) nach rechtlicher Prüfung keine andere Möglichkeit, hieß es im März.

Kritik gegen Roger Waters

Der umstrittene Musiker hatte in der Vergangenheit wiederholt dazu aufgerufen, Israel zu boykottieren und dem jüdischen Staat "Massenmord an den Palästinensern" vorgeworfen. Bei Konzerten ließ er zudem Ballons in Schweineform mit der Abbildung eines Davidsterns aufsteigen.

Auch mit Äußerungen zum Thema Russland hatte der 79-Jährige zuletzt für Aufsehen gesorgt. So sei er der Ansicht, die NATO habe Putin gezwungen, die Ukraine anzugreifen. Zudem stünde er, Waters, "auf einer Tötungsliste, die von der ukrainischen Regierung unterstützt wird".

Die Antisemitismusvorwürfe weist Waters jedoch vehement von sich. In einer Erklärung Mitte März betonte er: "Ich möchte ein für alle Mal klarstellen, dass ich nicht antisemitisch bin und niemals antisemitisch gewesen bin." Zudem kündigte er letzten Monat an, gegen die Konzertabsagen juristisch vorzugehen.

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  • tma am 24.04.2023 18:51 Uhr / Bewertung:

    Ob er wohl die Diskrepanz zur Kenntnis nimmt: ihm als Bürger werden auf gerichtlichem Wege Rechte eingeräumt, die er - legte man die ihm unterstellte Haltung zugrunde - seinen politischen Gegnern nicht zuteil werden ließe? Nämlich Koexistenz oder Auftrittsgenehmigungen statt BDS. Schlimmer allerdings, bekommen solche das Sagen, schaut's finster aus mit der Möglichkeit, z. B. Einschätzungen zu äußern, die ihm und den ähnlich Gestrickten unbequem sind.

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