Münchner Verdi-Premiere als Hommage ans abwesende Publikum

Mit einer beklemmenden Hommage an ihr abwesendes Publikum hat die erste rein virtuelle Premiere der Bayerischen Staatsoper geendet.
dpa |
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Blick auf die Bayerische Staatsoper in München.
Blick auf die Bayerische Staatsoper in München. © Felix Hörhager/dpa/Archivbild
München

In der berühmten Schlussfuge von Giuseppe Verdis letzter Oper "Falstaff" ("Alles in der Welt ist nur Posse") erschienen die Mitwirkenden einschließlich des Dirigenten am Mittwochabend mit Corona-Schutzmasken auf der Bühne, während die Musik aus der Konserve kam. Dann schwenkte die Kamera in das leere Auditorium.

Ansonsten unterschied sich die im kostenlosen Video-Livestream weltweit übertragene Neuinszenierung aus der Hand der slowenischen Regisseurin Mateja Koležnik kaum von einer normalen Premiere. Koležnik zeigte Sir John Falstaff als heruntergekommenen Lebemann auf dem Höhepunkt seiner Midlife-Crisis, der sein Geld im Spielkasino verprasst. Die Verwicklungen der Handlung sollten sich in einer verschachtelten Bühnenkonstruktion mit 16 Türen widerspiegeln, die sich beständig im Kreise drehten und an den Türenklapp-Slapstick des Boulevardtheaters erinnerten.

Eigentlich sollte Verdis 1893 in der Mailänder Scala uraufgeführte musikalische Komödie um den eitlen Lebemann und Schürzenjäger, der von seinen Mitmenschen auf listig-komische Weise ausmanövriert wird, schon zu den Münchner Opernfestspielen 2020 herauskommen. Dabei sollte Kirill Petrenko am Pult stehen, die Corona-Pandemie verhinderte jedoch dieses Vorhaben. Jetzt leitete der italienische Dirigent Michele Mariotti das Bayerische Staatsorchester und den Staatsopernchor. Bariton Wolfgang Koch verkörperte mit Ausdauer und viel Gestaltungswillen die Titelrolle.

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